Gestohlener Big Maple Leaf in Immobilien investiert?

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von Björn Schöpe

26. Juli 2018 – Der Berliner Polizei ist wohl ein entscheidender Schlag gegen Mitglieder der libanesischen Mafia-Großfamilie R. gelungen. Im Zuge dieser Ermittlungen könnten auch Informationen zu dem Schicksal der Big Maple Leaf ans Tageslicht kommen, die im Frühjahr 2017 aus dem Berliner Bode-Museum gestohlen wurde.

Big Maple Leaf. © Staatliche Museen zu Berlin, Münzkabinett; Foto: Reinhard Saczewski.

Die 100 Kilogramm schwere Goldmünze Big Maple Leaf, Materialwert rund 3,7 Millionen Euro, wurde bis heute nicht gefunden. Experten und Ermittler fürchten, dass das Stück eingeschmolzen wurde.
Im Juni 2017 nahm die Polizei vier Personen fest, von denen drei – Mitglieder der libanesischen Familie R. – offenbar auf Aufnahmen einer Überwachungskamera zu erkennen waren. Der vierte Verdächtige war ihr mutmaßlicher Kontaktmann im Museum.

Die Polizei hat zahlreiche Immobilien und Unterlagen in Berlin und Brandenburg beschlagnahmt, da gegen Mitglieder der Familie R. der Tatverdacht der Geldwäsche besteht. Foto: Symbolbild.

Am 19. Juli 2018 gab die Berliner Staatsanwaltschaft bekannt, dass 77 Immobilien in Berlin und Brandenburg im Wert von 9,3 Millionen Euro im Besitz von Mitgliedern der Familie R. beschlagnahmt wurden. Tausende Unterlagen wurden gesichtet. Ermöglicht hat diese Aktion eine seit 2017 wirksame Gesetzänderung. Vermögen unklarer Herkunft können mittlerweile vorläufig beschlagnahmt werden, und die Eigentümer müssen nachweisen, dass sie ihr Vermögen legal erwirtschaftet haben. Italien hat mit einem ähnlichen Gesetz gute Erfolge im Kampf gegen das organisierte Verbrechen erzielt.

Bereits seit 2014 wird gezielt gegen die Familie R. ermittelt. Damals hatten die Täter in einem spektakulären Coup über 100 Schließfächer in einer Sparkasse in Berlin-Mariendorf aufgebrochen und die Räume danach gesprengt. Die Beute von über 9 Millionen Euro ist bis heute nicht gefunden worden, die Täter wurden nicht ermittelt, werden aber in der Familie R. vermutet. Zahlreiche Mitglieder sind polizeibekannt und sitzen im Gefängnis wegen Eigentums- und Gewaltdelikten.

Möglicherweise stoßen die Berliner Ermittler im Zuge ihrer Untersuchungen auch auf Hinweise auf die Big Maple Leaf, so dass zumindest die Täter überführt werden können.

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Mit zahlreichen Bildern berichtete die englischsprachige Daily Mail.