„From Mesopotamia with Love“ – Orientalia an der Münchner LMU

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26. Juli 2018 – Das Institut für Vorderasiatische Archäologie der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität wurde 1969 gegründet. Eines der Feldforschungsprojekte der Einrichtung war der Stadt Isin gewidmet, die zwischen 1973 und 1989 unter der Leitung des ersten Institutsleiters Barthel Hrouda ausgegraben wurde. Zahlreiche Objekte der Institutssammlung wurden in einer Ausstellung gezeigt. Die Ausstellungsbroschüre steht auch online bereit.

Die im Südirak gelegene Stadt Isin war im 2. und frühen 1. Jahrtausend v. Chr. offenbar ein Wallfahrtsort. Die Ausgräber legten einen imposanten Tempel frei, der der Stadtgöttin Gula gewidmet war, einer Heilgöttin.
Hunde spielten eine besondere Rolle in diesem Kult. So sind Hunde auf Bronzeplättchen zu sehen, doch auch zahlreiche Hundebestattungen belegen die frühe Bedeutung des Tieres. Für die Hunde war diese Ehre wohl eher selten angenehm. Denn die Göttin Gula heilte, indem ihre Vertreter die Krankheit rituell auf die Tiere übertrugen und danach aus diesen herausprügelte. Darauf deuten die zahlreichen Knochenbrüche an den Hundeskeletten hin.

Bei den Ausgrabungen fanden sich neben Terrakotten auch zahlreiche Roll- und Stempelsiegel, wie sie für Mesopotamien der Zeit typisch waren, um die Echtheit von Schriftstücken zu bezeugen. In Isin belegen diese Funde die lange Nutzungsdauer des Ortes.

Übrigens finden sich in der Institutssammlung nahezu ausschließlich Repliken. Nur Keramik durften die Ausgräber in Absprache mit den Behörden nach München mitnehmen.

All diese Informationen und zahlreiche Kuriositäten und Ausgrabungsdetails finden Sie auf der Institutsseite.

Dort können Sie übrigens auch einen Film betrachten, der den Einsatz moderner 3D-Technik in Forschungsprojekten des Instituts für Vorderasiatische Archäologie veranschaulicht.