Pergamon – Panorama der Antiken Metropole

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6. Oktober 2011 – Vom 30. September 2011 findet bis zum 30. September 2012 eine Ausstellung der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin und der Asisi Visual Culture GmbH auf der Museumsinsel statt.

Museumsinsel mit Pergamonmuseum und asisi Rotunde aus der Vogelperspektive, 2011 © asisi.

In einer einzigartigen Zusammenarbeit präsentiert die Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin mit der Asisi GmbH eine umfassende Ausstellung zum Thema Pergamon: Auf einer Fläche von 4.500 Quadratmetern werden im Nordflügel und in den drei zentralen Architektursälen im Ostflügel des Pergamonmuseums etwa 450 zum größten Teil noch nie gezeigte Exponate aus dem Bestand der Antikensammlung präsentiert. Darüber hinaus versetzt ein neues monumentales 360°-Panorama des Künstlers Yadegar Asisi und der asisi GmbH die Besucher in einer eigens errichteten, temporären Rotunde auf den Burgberg von Pergamon im Jahr 129 n. Chr.

Teilnehmer der Ausgrabungen in Pergamon: Carl Humann, Alexander Conze u. a., 1879. © Staatliche Museen zu Berlin, Antikensammlung, Archiv.

Die Ausgrabungen der Berliner Museen in Pergamon zählen zu den erfolgreichsten Unternehmungen der klassischen deutschen Altertumswissenschaft. Der bedeutendste Fund aus diesen Grabungen, der im Pergamonmuseum rekonstruierte Altar, gehört heute zu den berühmtesten Ausstellungsobjekten des UNESCO-Welterbes Museumsinsel Berlin und zieht jährlich weit über eine Million in- und ausländischer Besucher in das Museum.

Der Pergamonaltar, Gesamtansicht der Rekonstruktion im Pergamonmuseum, 180-160 v. Chr. © Staatliche Museen zu Berlin, Foto: Johannes Laurentius.

Die eindrucksvolle Inszenierung dieses Bauwerkes hat jedoch den übrigen, weit umfangreicheren Berliner Bestand pergamenischer Grabungsfunde in den Hintergrund treten lassen. Viele der nun in der Ausstellung versammelten Objekte, die durch die zwischen dem Deutschen Kaiserreich und dem Osmanischen Reich vertraglich vereinbarten Fundteilungen am Ende des 19. Jhs. nach Berlin gelangten, waren bisher niemals öffentlich ausgestellt. Zahlreiche Leihgaben aus deutschen und internationalen Museen ergänzen die Ausstellung.

Der Pergamonaltar auf einer severischen Großbronze aus Pergamon. Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin Acc. 1932/328, IKMK 18200904. © Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin, R. Saczewski.

In Vorbereitung der Ausstellung wurden aufwendige Restaurierungen durchgeführt, die die berühmten hellenistischen Marmorskulpturen aus Pergamon wieder in ihrer ganzen Schönheit erstrahlen lassen. Eine Vielzahl von Skulpturen, Mosaiken, Münzen, Tongefäßen und Gebrauchsgegenständen geben, von Yadegar Asisi gestalterisch in Szene gesetzt, dem Besucher ein anschauliches Bild vom Leben in der antiken Metropole. Dabei werden die ursprünglichen architektonischen und funktionalen Zusammenhänge der Exponate vorgestellt und – soweit möglich – die antike Nutzung erläutert. Zahlreiche Zeichnungen, Gemälde und Archivdokumente geben Einblick in die spannende Entdeckungsgeschichte. Breiten Raum nimmt auch die Rezeption der pergamenischen Kunst, insbesondere des Pergamonaltars, in der bildenden Kunst und Literatur des ausgehenden 19. und 20. Jhs. ein.

Tetradrachme des Attalos I. von Pergamon, geprägt zwischen 241 und 197 v. Chr. Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin Acc. 1906 Löbbecke, IKMK 18203102. © Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin, R. Saczewski.

Bernhard Weisser, Verantwortlicher des Berliner Münzkabinetts für die Ausstellung: „Wir zeigen in sechs Vitrinen eine Auswahl von 200 Münzen, überwiegend aus dem Bestand des Münzkabinetts. Sie werden ergänzt durch zwei spektakuläre Leihgaben aus Kopenhagen und Paris. Es ist zum einen die Porträttetradrachme von Eumenes II., zum andere eine weitere Tetradrachme des Eumenes II. mit dem Kultbild der Athena Nikephoros, deren bestes Exemplar in Kopenhagen liegt. Die Münzen von Pergamon bieten mit einer Satrapenprägung ein wichtiges und rares Zeugnis für die Perserherrschaft in Pergamon. Wir zeigen die frühen pergamenischen Münzen im Zusammenhang mit den Münzen, die in jener Zeit in der Region umliefen. In zwei Vitrinen wird die reiche hellenistische Münzprägung der Münzstätte Pergamon präsentiert, so die Tetradrachmen im Namen des ersten Herrschers von Pergamon Philetairos.“ Drei weitere Vitrinen sind der Münzprägung des kaiserzeitlichen Pergamons gewidmet.

Die Ausstellung ist Bestandteil des Forschungsprojektes „Berliner Skulpturennetzwerk. Kontextualisierung und Übersetzung antiker Plastik“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 1,6 Mio. € gefördert wird und der Vermittlung erster Forschungsergebnisse an ein breites Publikum dient.
Einen zentralen Stellenwert hat hier das virtuelle 3D-Modell des antiken Pergamon, das in einer Kooperation des Deutschen Archäologischen Instituts und des Lehrstuhls für Darstellungslehre der Technischen Universität Cottbus entsteht.

Innenrund im Pergamonpanorama aus der Vogelperspektive, Visualisierung 2011. © asisi.

Die Ausstellung wird ergänzt durch ein neues asisi-Panorama, das mit einer Höhe von ca. 24 Metern und einer Länge von 103 Metern im Ehrenhof des Pergamonmuseums errichtet wurde und eine lebendige Vorstellung der antiken Stadt Pergamon gibt. Asisis Rekonstruktion der Stadt im Maßstab 1:1 basiert auf dem aktuellen Forschungsstand und wurde in enger Zusammenarbeit mit den Archäologen der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin und des Deutschen Archäologischen Instituts erarbeitet. Eine Simulation von Tag und Nacht sowie ein Klangteppich, der das Leben in Pergamon nachempfindet, machen das Leben in der antiken Stadt auf spektakuläre Weise erlebbar. Dezente Hintergrundmusik des Filmkomponisten Eric Babak rundet die Zeitreise in die Antike ab.

Für das monumentale Panorama des antiken Pergamon dienten Yadegar Asisi Rekonstruktionszeichnungen pergamenischer Bauten, Fotoaufnahmen von Ausgrabungsfunden sowie das erste Pergamon-Panorama von Alexander Kips und Max Friedrich Koch (1886) als Orientierung. 2010 und 2011 fotografierte Asisi vor Ort auf dem Ruinenfeld in Bergama von einem ca.30 Meter hohen temporären Turm aus die Topografie des Burgbergs und der umgebenden Landschaft. Im Anschluss erstellte er eine Entwurfsskizze des historischen Stadtbildes. Darin verortet wurden szenische Fotoaufnahmen mit Statisten in antiken Kostümen in Bergama und anderen Orten. Aus dem gesammelten Material von über 5.000 Aufnahmen wurde dann am Computer das Rundbild, das den Besucher auf eine Zeitreise in die Antike einlädt, aufwändig zusammengesetzt. Ein Projekt im Projekt ist Asisis zeichnerische Rekonstruktion des Gigantomachiefrieses vom Pergamonaltar, die sich in Schrägperspektive und farbig gefasst im Panorama wiederfindet.

Mehr zum Pergamon-Panorama finden Sie hier.

Einen Beitrag zur Tagesschau können Sie hier sehen.

Hier können Sie den Katalog zur Ausstellung bestellen.

Welche Münzen in der Ausstellung zu sehen sind, finden Sie hier.

Eine etwas altmodischere, aber umso schönere 3D-Animation von Pergamon finden Sie über diesen Link.

Und hier sehen Sie Yadegar Asisi bei der Arbeit an seiner Rekonstruktion.

Und über diesen Link können Sie die Tickets bestellen.