Neue archäologische Funde erhellen Britanniens Vergangenheit

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1. Dezember 2016 – Der Jahresbericht zu den Schatzfunden des englischen Projekts Portable Antiquities Scheme (PAS) wurde im British Museum vorgelegt. Darin sind für das Jahr 2015 82.272 neue archäologische Funde verzeichnet, darunter ein spektakulärer bronzezeitlicher Goldreif. Dieser und andere wichtige Funde verändern unsere Sicht auf die britische Geschichte.

Bronzezeitlicher Goldtorques oder Armreif aus Cambridgeshire (CAM-E5D871), ca. 1300-1100 v. Chr. Vorgestellt vom Kurator für die europäische Bronzezeit des British Museum. © The Trustees of the British Museum.

Über 1000 neue Schatzfunde

1.008 der in England, Wales und Nordirland gemachten Funde gelten als besonders bedeutsam und wurden daher als Schatzfunde deklariert. Die wichtigsten haben Museen angekauft.

20 Jahre PAS – 1,2 Mio. archäologische Funde

2017 feiert das PAS seinen zwanzigsten Geburtstag. Seit 1997 wurden über 1,2 Millionen Objekte in der zentralen Datenbank erfasst. Auf diese Datenbank greifen Forscher, Studenten und andere Interessierte regelmäßig für ihre Suchen zu.

PAS regt Initiativen im Ausland an

PAS funktioniert nur deswegen, weil zahlreiche freiwillige Helfer sich einbringen. 2015 haben 259 Freiwillige das Projekt unterstützt, sowie 100 Sondengänger, die ihre Funde selbst registrieren.
Außerdem hat PAS mittlerweile ähnliche Projekte in Dänemark, Flandern und den Niederlanden angeregt. Diese Initiativen sollen in Zukunft enger zusammenarbeiten, um ihre Daten auszutauschen. Vor kurzem wurde zu dem Zweck die Nordseegruppe gegründet, die Funde dieser Region registriert.

Bei der Vorstellung des Jahresberichtes wurden diese drei Funde präsentiert:

Detail des bronzezeitlichen Goldtorques oder Armreifs aus Cambridgeshire. © The Trustees of the British Museum.

Ein bronzezeitlicher Goldtorques oder Armreif aus Cambridgeshire (CAM-E5D871) datiert in die Zeit um 1300-1100 v. Chr. Dieses 2015 gefundene Exemplar ist eines der wichtigsten bisher gefundenen. Es wiegt beeindruckende 732 g und ist eines der größten bekannten Beispiele. Es ist unklar, wie der Reif getragen wurde. Für die übliche Verwendung um den Nacken oder um die Hüfte ist er mit seinen 126 cm zu lang. Vorstellbar wäre auch, dass damit ein Opfertier geschmückt wurde. 

Trägerhalterung eines Kessels, um 600-725 n. Chr. mit tierartigem Abschluss. Experte: Helen Geake, PASt Explorers team. © The Littlehampton Museum.

Die Trägerhalterung eines angelsächsischen Kessels aus West Sussex (SUSS-F9E7AA), um 600-725 n. Chr., ist mit Email und Millefiori-Glaseinlagen verziert. Der Abschluss ist als Tierkopf ausgearbeitet, so dass das Tier über den Kesselrand lugte. Der Finder hat das Stück dem Museum in Littlehampton gestiftet.

Hortfund von 463 abgeschnitten Stücken von Silbermünzen aus Gloucestershire, die im englischen Bürgerkrieg in den 1660er Jahren vergraben wurden. Experte: Barrie Cook, BM Medieval coin curator. © The Trustees of the British Museum.

Ein großer, seltener Hortfund besteht aus 463 abgeschnittenen Stücken von Silbermünzen und Fragmenten aus Gloucestershire (GLO-0794E0). Verborgen wurde er wohl um 1669. Bei den Half-Crowns, Shillings und Sixpences aus der Zeit von 1554 bis 1662 hat man stets die Inschrift mit abgeschnitten. Das Beschneiden von Münzen war strafbar und wurde mit dem Tod bestraft.

Dies ist die offizielle Webseite des Portable Antiquities Scheme.

Im vergangenen Jahr berichteten wir von drastischen Finanzkürzungen, die dem PAS drohten.