MoneyMuseum zeigt Sonderausstellung „Das Spiel mit dem Glück“

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3. Mai 2012 – Seit dem 4. April präsentiert das MoneyMuseum an der Hadlaubstrasse 106 in Zürich die Sonderausstellung „Das Spiel mit dem Glück“. Die in Zusammenarbeit mit dem Jeton-Museum und dem Zentrum für Spielsucht Radix organisierte Ausstellung geht dabei dem facettenreichen Thema Glücksspiel vom Spiel in der Antike bis hin zur Spielsucht und den „Spielern“ auf dem Finanzmarkt auf den Grund. Flipperkasten, Filme, Hintergrundtexte und exklusive Objekte machen „Das Spiel mit dem Glück“ bis im Februar 2013 zu einem Muss für Spielfreudige jeden Alters und Geschlechts.

Rechenmarke mit Fortuna auf der Rückseite von Münzmeister Johann Wilhelm Schlemm in Clausthal, 1753-1790. © Sammlung MoneyMuseum.

Mit der Ausstellung „Das Spiel mit dem Glück“ greift das MoneyMuseum ein aktuelles Beispiel zum Umgang mit dem Geld auf. So ist von populären Casinospielen wie Poker und auch von Wetten auf dem Finanzmarkt die Rede. Wie die Geschichte des Glücksspiels zeigt, ist dieses für Gesellschaft und Politik nicht folgenlos. Ein stetes Ringen um freies Spielen, Verbot und Regulierung begleitet es. Im Sinne eines Innehaltens geht das MoneyMuseum deshalb zusammen mit zwei kompetenten Partnern, dem Zentrum für Spielsucht Radix und dem Jeton-Museum, den Fragen nach, wie lange man Glücksspiele schon kennt, was man zu verschiedenen Zeiten in verschiedenen Kreisen über sie dachte, und vor allem, wer ihnen weshalb frönt.

Von Fortuna und den zahlreichen Arten, sie herauszufordern
Man würfelt mindestens seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. Seit der Antike ist der Zusammenhang zwischen Orakel und dem Würfelspiel belegt. In Rom ist es die Göttin Fortuna, die über Glück und Unglück der Menschen richtet. Eine Vorstellung, die sich bis ins Mittelalter durchzieht und auf mehreren Münzen der Sammlung des MoneyMuseums veranschaulicht wird. Auf wie viele Arten Fortuna herausgefordert werden kann, zeigt die Ausstellung insbesondere anhand der Geschichte der Wette sowie des Würfel- und Kartenspiels. Zu erfahren gibt es unter anderem, worauf in verschiedenen Zeiten gewettet werden durfte und worauf nicht, oder welche ausgefallenen Wetten in England im 18. Jh. „en vogue“ waren. Ferner dokumentieren der Variantenreichtum der Würfel und Karten, dass das Glücksspiel unter Adligen toleriert war, während das Verbot für die untere Klasse von Obrigkeit und Kirche hart durchgesetzt wurde. Gespielt hat das Volk trotzdem. Um nicht erwischt zu werden, setzte es bei Razzien auch menschliche Würfelschlucker ein.

Lotterietrommel, um 1900. © Schweizer Spielmuseum, La Tour-de-Peilz.

Lotterien und Casinos
Die alltägliche kleine Hoffnung auf den großen Gewinn symbolisiert das Lotto am deutlichsten. Schon früh wurde es zur Angelegenheit der Obrigkeit erklärt und sehr oft waren die Gewinne für einen wohltätigen Zweck bestimmt. Einer der besten Beweise für seine Beliebtheit liefert eine Zürcher Namensliste aus dem Jahre 1504, wonach nicht weniger als 24.000 Personen an einer Lotterie teilnahmen.

„Am Roulettetisch“, Karikatur von Sem, um 1910. Man erkennt in der Mitte Baron Alphonse de Rothschild und hinten rechts Caroline Otero, die berühmte Kokotte von Monte Carlo. © Sammlung MoneyMuseum.

Anhand der Leihgaben des Jeton-Museums und den digitalen Bildertouren tauchen die Besucher in die glamouröse Welt der Casinos ein. Die Geschichte beginnt im belgischen Kurot Spa, wo im 18. Jahrhundert das erste moderne Casino entsteht. Etwas später entwickelt sich der Kurort Baden-Baden zum mondänen Treffpunkt der Spielfreudigen. Zwar ist das Spiel in der Markgrafschaft verboten, doch für den Kurort drückt man in der Aussicht auf leicht verdiente Staatseinnahmen während der Kursaison beide Augen zu. In Monaco wird das Casino in der zweiten Hälfte des 19. Jh. kultureller Treffpunkt mit Oper, Ballett und Theater. Das Geschäft an den Spieltischen blüht, bis es eine Welle von Selbstmorden trübt. Erst als der Engländer Charles Deville Wells mehrmals die Bank sprengt, kommen die Besucher wieder in Scharen.

Flipperautomat „Jungle Queen“, 1977. Man kann mit dem MoneyMuseum-Jeton spielen, den jede Besucherin und jeder Besucher bei Eintritt in die Ausstellung erhält. © Heinz Bättig, Grafstal.

Von der Spielsucht zum Spielen im „Börsen-Casino“
Dem Thema Spielsucht widmet sich das Museum in mehreren Videointerviews, wobei es auf Spielertypen und ihre Motive eingeht. Lehrreich ist auch der Vergleich zwischen einem Investmentbanker und dem Casino-Spieler, der zahlreiche Parallelen aufweist. Von kriminellen Finanz-Jongleuren hören die Besucher in einer weiteren Bildertour.

Ausstellungsort:  MoneyMuseum, Hadlaubstrasse 106, 8006 Zürich
Öffnungszeiten:  Di und Fr 13.00 bis 17.30 Uhr
Öffentliche Führungen:  Jeden ersten Dienstag im Monat 17.30 bis 18.30 Uhr
Eintritt: Frei

Als Begleitpublikation zur Ausstellung ist ein Katalogband erschienen: Das Spiel mit dem Glück. Gücksspiele und -spieler aus historischer, philosophischer und psychologischer Sicht, 106 Seiten, 1. Auflage März 2012, ©MoneyMuseum by Sunflower Foundation. Kostenlos erhältlich im MoneyMuseum.

Rahmenprogramm:
Di, 15. Mai, 18.00 Uhr: Ursula Kampmann spricht über Glücksspieler in der Literatur
Di, 12. Juni, 18.00 Uhr: Andreas Urs Sommer spricht über Philosophisches zum Glücksspiel

Näheres zur Ausstellung und dem Museum finden Sie auf der Seite des MoneyMuseum.

Informieren sich sich auch über die vielfältigen Aktivitäten der gemeinnützigen Sunflower Foundation.

Mehr zur Publikation finden Sie hier.

Zahlreiche Informationen zum Thema bietet auch das an der Aussellung beteiligte Jeton-Museum.