Hellenistische Münzen und Schmuck in Höhle in Galiläa gefunden

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9. April 2015 – Einen Monat nachdem Taucher vor der israelischen Küste bei Caesarea einen sensationellen Goldschatzes gefunden hatten, erfuhr die israelische Altertumsbehörde Israel Antiquities Authority (IAA) von einem weiteren Schatz. Dieser umfasste 2.300 Jahre alte seltene Münzen sowie andere Objekte aus Silber und Bronze, die in einer Höhe im nördlichen Israel gefunden wurden. Es könnte sich um einen der bedeutendsten Funde dieser Art handeln, der in den letzten Jahren im nördlichen Israel gemacht wurde. Vermutlich wird es einige Zeit dauern, bis die Geheimnisse der Höhle gedeutet werden können.

Ende Februar brachen Reuven Zakai, sein Sohn Hen Zakai, und ihr Freund Lior Halony, alle Mitglieder des Israelischen Höhlengängerklubs Israeli Caving Club, auf, um eine Exkursion des Klubs in eine der entlegensten und größten Stalaktitenhöhlen des Nordens vorzubereiten.

Die drei seilten sich in die Stalaktitenhöhle hinab und zwängten sich durch einen engen Gang. Mehrere Stunden hielten sie sich in dem Höhlensystem auf.

Eine Münze Alexanders von Makedonien, Teil eines Silberschatzes. Foto: Shmuel Magal. Mit freundlicher Genehmigung der Israel Antiquities Authority.

Das jüngste Mitglied der Gruppe, der 21-jährige Hen bemerkte plötzlich ein glänzendes Objekt. Es handelte sich um zwei antike Silbermünzen, die aus der Zeit Alexanders des Großen stammen, der im späten vierten Jahrhundert v. Chr. das Gebiet des heutigen Staates Israel eroberte.

Eine Gesamtansicht der gefundenen Silberobjekte: zwei Münzen Alexanders des Großen, drei Ringe, vier Armreifen, zwei verzierte Ohrringe, drei weitere Ohrringe (vermutlich aus Silber) und ein kleines Steingewicht. Foto: Clara Amit. Mit freundlicher Genehmigung der Israel Antiquities Authority.

Neben den Münzen wurden mehrere Schmuckgegenstände gefunden, darunter Ringe, Armreifen und Ohrringe. Offenbar hatte man alles in einen Stoffbeutel gepackt und vor rund 2.300 Jahren in der Höhle versteckt.

Archäologen der IAA äußerten die Vermutung, „Einwohner der Gegend könnten die Wertgegenstände in der Höhle versteckt haben, als sie in der unruhigen Zeit nach Alexanders Tod fliehen mussten, als zwischen Alexanders Erben die Diadochenkriege ausbrachen. Vermutlich verbarg man den Schatz in der Hoffnung auf bessere Zeiten; aber heute wissen wir, dass derjenige, der den Schatz versteckte, ihn nie wieder holen kam.“

Beamte der Israel Antiquities Authority und Mitglieder des Israeli Caving Club suchen nach weiteren Funden in der Höhle. Foto: Shmuel Magal. Mit freundlicher Genehmigung der Israel Antiquities Authority.

Den Höhlengängern wurde klar, dass sie eine bedeutende archäologische Entdeckung gemacht hatten; daher erstatteten sie Meldung bei der zuständigen Abteilung der IAA. Im März betraten Vertreter der IAA mit Höhlengängern des Israeli Caving Club die Höhle und waren begeistert, als sie Hinweise fanden, dass die Höhle über längere Zeiträume von Menschen bewohnt wurde.

Ein Foto aus der Höhle: Achate, die Teil einer Perlenkette waren, und ein hellenistisches Öllämpchen, in dem die Steine aufbewahrt wurden. Foto: Shmuel Magal. Mit freundlicher Genehmigung der Israel Antiquities Authority.

Die Fundstücke reichen zurück bis in die Kupferzeit vor rund 6000 Jahren; spätere stammen aus der frühen Bronzezeit vor etwa 5000 Jahren, aus der biblischen Zeit vor etwa 3000 Jahren und aus hellenistischer Zeit vor etwa 2300 Jahren. Auch zahlreiche Keramikgefäße fanden sich in der Höhle. In manchen Höhlenbereichen hatten sich auf Gefäßen Stalagmiten gebildet. Manche Keramikgefäße waren mit den Kalksteinablagerungen fest verbunden und lassen sich nicht mehr trennen. Laut IAA ist ein solcher Fund in einer Stalaktitenhöhle äußerst selten und wird Archäologen und Geologen helfen, sowohl die archäologischen Funde als auch den Prozess der Stalaktitenbildung in der Höhle genauer zu datieren.

Amir Ganor, Leiter der zuständigen Abteilung der IAA lobte die drei Höhlengänger, dass sie die „Bedeutung der Funde erkannten und vorbildhaft bei der Behörde gemeldet haben.“

In Israel gehören alle Altertümer dem Staat und das Nichtmelden oder Verkaufen wird mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft. Die genaue Lage der Höhle bleibt übrigens noch geheim, um keine Neugierigen anzulocken. Zum einen sollen der archäologische Befund nicht gestört und die Stalaktiten vor Beschädigung geschützt werden. Aber das Betreten der Höhle ist auch äußerst gefährlich und könnte zu Unglücksfällen führen.

Für weitere Informationen gehen Sie auf die Seite der IAA.

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