Großes Schatzregal auf dem Vormarsch

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7. April 2011 – Laut Auskunft von Dr. Diethardt von Preuschen wurde am 28. März 2011 in Niedersachsen ein großes Schatzregal beschlossen. Dieses annektiert alle Funde für das Land Niedersachsen, die herrenlos sind oder so lange in der Erde verborgen gewesen, dass ihr Eigentümer nicht mehr zu ermitteln ist. Der Finder soll im Rahmen der verfügbaren Mittel des Landeshaushalts eine Entschädigung erhalten, über die das Landesamt für Denkmalpflege zu befinden hat.

In Hessen ist die Entscheidung noch hängig. Eine zweite Lesung erfolgt in der nächsten Plenarsitzung vom 12. bis zum 14. April 2011. Wann genau, steht noch nicht fest.

Natürlich werden nicht viele Grundbesitzer glücklich darüber sein, daß ihnen nicht mehr gehört, was unter ihrem Boden liegt. Auch viele Münzsammler halten die Entscheidung für verfehlt, weil sie fürchten, daß das Ausgeliefertsein an die Landesämter für Denkmalpflege, die sich bis jetzt nicht durch ihre Bevölkerungsorientierung ausgezeichnet haben, zur vermehrten Fundunterschlagung führt.

Erste private Bemühungen sind da, den Politikern vor Auge zu führen, daß eine breite Mehrheit in der Bevölkerung diese Entscheidung für verfehlt hält. Ablehnung in Internetforen und eine erste Unterschriftsaktion sind zu vermelden.
Wollen wir hoffen, daß die Verbände – die Deutsche Numismatische Gesellschaft, der Verband der deutschen Münzenhändler, der Berufsverband des deutschen Münzfachhandels und alle anderen – möglichst schnell Aktionen starten, in denen Sammler ihre Meinung zum Ausdruck bringen können.

Wenn Sie sich jetzt schon auf einer privaten Internet-Seite gegen das große Schatzregal protestieren wollen, klicken Sie hier.

Das hessische Landesamt für geschichtliche Landeskunde hat eine umfassende Website erstellt, die viele Einzelheiten zu Münzfunden, ihre Auswertung und ihre Wichtigkeit als Geschichtsquellen bietet. Wer sich damit vertraut machen will, wie die Fundpflege in Hessen vor dem großen Schatzregal funktionierte, sollte sich die Website unbedingt ansehen. Bitte klicken Sie hier.