Goldmünzen: Money that changed the World

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von Ursula Kampmann

6. März 2014 – Es ist ein ambitioniertes Unternehmen, das Svein H. Gullbekk gewagt hat. Er möchte nicht weniger leisten, als Geld vorzustellen, das die Welt verändert hat: A History of Gold Coins and Gold Currencies, so lautet der Untertitel des gut 200 Seiten starken Buches. Der Autor ist dafür hochqualifiziert. Er ist Professor am Museum für Kulturgeschichte in Oslo und leitet momentan ein internationales Forschungsprojekt zum Thema „Religion und Geld: Die Ökonomie der Erlösung im Mittelalter“. Darüber hinaus hat er viele Bücher und Artikel zur Numismatik publiziert, von denen sich die meisten nicht an Wissenschaftler richten, sondern an ein interessiertes Publikum. Und so wendet sich auch seine Geschichte der Goldmünzen nicht an Wissenschaftler, sondern an Laien, denen in einer schönen, reich bebilderten Übersicht ein Einblick in das Phänomen Gold geboten wird.

Svein H Gullbekk, Money that changed the World. A History of Gold Coins and Gold Currencies. Scribendarius, Oslo 2014. 234 p. 196 illustrations in colours. Hardback, 22,6 x 15,1 x 2,4 cm. ISBN-978-82-999453-0-1.

Der Bogen spannt sich von der Antike und reicht bis zum Zweiten Weltkrieg. Vorgestellt werden die bekanntesten Goldmünzentypen in einem flüssig erzählten Text, der ein Mosaik an Informationen bietet, ohne allzu viele Hintergründe hinsichtlich Metallressourcen, die Position von Goldmünzen im Währungssystem oder ihre Rolle im Wirtschaftsleben zu bieten. Fußnoten fehlen, was auf der einen Seite der Lesbarkeit des Werkes dient, auf der anderen Seite manche gewagte Feststellung nicht verifizierbar macht.
Eines muss man dabei klar festhalten, nicht das zeitübergreifende Phänomen „Goldmünzen“ steht im Mittelpunkt, sondern das einzelne Stück, was aus dem Buch eine leicht zu lesende Lektüre macht, die jedem Sammler Freude bereiten wird.

Und so ist es eigentlich Beckmesserei, wenn man kleine Fehler ankreidet. Allerdings würde ein gründliches Lektorat vor der nächsten Ausgabe dem Buch vielleicht doch gut tun. Dann könnte man zum Beispiel die Bemerkung entfernen, dass Philipp II. auf seinen Stateren als Fahrer seiner Biga abgebildet ist (ein hellenistischer König hätte sich nie so weit herabgelassen, seinen Wagen bei olympischen Spielen selbst zu lenken). Und auch ein Satz wie folgender würde die Korrektur sicher nicht überleben: “The first fiorino d’oro or florin was issued in 1252 by the Florentine Commune under the government of the Doge Giovanni Dandolo (1280-1289).” (Übersetzt: Der erste Fiorino d’oro oder Florin wurde 1252 von der Florentiner Kommune unter der Regierung des Dogen Giovanni Dandolo (1280-1289) herausgegeben.)

Aber das sind Kleinigkeiten. Im Großen und Ganzen liegt mit „Money that changed the World“ ein sehr hübsches Buch vor, das über alle Zeitschranken hinweg Goldmünzen aus aller Welt vorstellt und Sammlern einen ersten Einblick in dieses gewaltige Sammelgebiet offeriert. Und es ist wirklich schade, dass sich nicht häufiger Autoren daran wagen, epochenübergreifend zu arbeiten.