Geldlogistik – Ein Besuch bei der Geldservice Austria GmbH

[bsa_pro_ad_space id=4]

Normal 0 21 MicrosoftInternetExplorer4 von Ursula Kampmann

Normal 0 21 MicrosoftInternetExplorer4 5. Januar 2012 – 7 Standorte, rund 390 Mitarbeiter, Kunden in ganz Österreich und den Nachbarländern; die Geldservice Austria GmbH ist führend, was innovative Bargeldlogistik betrifft. Was man sich darunter vorstellen muß? Nun, kommen Sie mit und begleiten Sie uns auf unserem Rundgang durch die Zentrale der GSA in Wien.

Das Gebäude, in dem die GSA untergebracht ist. Foto: GSA.

Normal 0 21 MicrosoftInternetExplorer4 Ganz in der Nähe der Nationalbank liegt das Gebäude, in dem die GSA untergebracht ist. Nicht jeder darf hier hinein. Ein Pförtner läßt nur diejenigen vor, die eine Anmeldung mitbringen. Ich habe eine. Und darf die doppelte Sicherheitsschleuse durchqueren. Natürlich werde ich dahinter sofort abgeholt. Denn ohne die richtigen elektronischen Pässe käme ich durch keine einzige der vielen Türen.

Dieser lange Gang führt nicht nur zur GSA, weiter hinten findet man die Banknotendruckerei von Österreich. Foto: UK.

Normal 0 21 MicrosoftInternetExplorer4 Herr Christian Drusany wird uns in einer guten Stunde durch den Betrieb führen. Er ist Bereichsleiter Produktion Noten / Münzen. Was man sich darunter vorzustellen hat, werden wir bald erfahren.

Sicherheitskontrollen an allen Türen. Foto: UK.

Normal 0 21 MicrosoftInternetExplorer4 Wer gedacht hat, das sei schon die höchste Stufe an Sicherheit, hat geirrt. Jetzt geht es in den Hochsicherheitstrakt. Unbefugte haben keine Chance, ihn zu betreten. Jeder Mitarbeiter hat einen eigenen elektronischen Ausweis, der aber nur in Verbindung mit einem Scan der eigenen Hand die Tore öffnet.

Die Hochsicherheitsgarage der GSA – mit offener Tür. Foto: UK.

Normal 0 21 MicrosoftInternetExplorer4 Unser erstes Ziel ist die Geldannahme. Hierher bringen Sicherheitstransporte aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland Beutel voller Bargeld. Die anderen Teile des Landes sowie Kunden in Nachbarländern werden von den anderen sechs Zentralen in Linz, Graz, Salzburg, Innsbruck, Klagenfurt und Bregenz versorgt.

Ein „Geldbeutel“ der besonderen Art, fest verpackt und mit Barcode versehen. Foto: UK.

Normal 0 21 MicrosoftInternetExplorer4 Geldbeutel der besonderen Art werden bei den Kunden der GSA eingesammelt. Banken, aber auch Detailhändler arbeiten mit dem Geldlogistikunternehmen, das zu 90 % der österreichischen Nationalbank gehört, zusammen.

Jede Art von Kunden hat bei der GSA seine eigene Beutelfarbe. Foto: UK.

Normal 0 21 MicrosoftInternetExplorer4 Ein neues Produkt sind die so genannten Multiboxen in Einkaufszentren. Dort können die Kunden der GSA, ohne mit den Tageseinnahmen den risikoreichen Weg zur nächsten Bankfiliale auf sich nehmen zu müssen, ihr Geld sicher deponieren. Die Transporter der GSA leeren in der Nacht die kleinen Tresore und bringen das Geld in die Zentrale.

Die Schleuse zur Übergabe des Geldes öffnet sich erst, wenn das Garagentor geschlossen ist. Foto: UK.

Normal 0 21 MicrosoftInternetExplorer4 Die Garagen der GSA haben ein ausgeklügeltes Sicherheitssystem. Erst wenn das äußere Garagentor geschlossen ist, öffnet sich die innere – mit Panzerglas gesicherte – Türe zur Schleuse. Hier laden die Begleiter des Sicherheitstransports ihre wertvolle Fracht ab und ziehen sich wieder in die Garage zurück. Danach betritt ein Mitarbeiter der GSA von der anderen Seite die Schleuse, scannt die Strichcodes aller Säcke, bestätigt, daß alle intakt angekommen sind, und bringt das Geld in das Gebäude. Erst jetzt öffnet sich wieder das äußere Garagentor, so daß der nun leere Sicherheitstransporter hinausfahren kann.

Das Geld aus den Beuteln wird in Karteikästen mit Deckblättern getrennt zum Zählen vorbereitet. Foto: UK.

Normal 0 21 MicrosoftInternetExplorer4 Es sind keine Automaten, sondern Menschen, die jeden Beutel einzeln öffnen. Die Münzen werden gleich mit kleinen Maschinen gezählt, geprüft, ob die ermittelte Zahl mit der auf dem Beutel angegebenen übereinstimmt und dem Konto gut geschrieben; die Banknoten dagegen werden in große Karteikästen gefüllt. Das Deckblatt gibt dabei an, wem die Summe nach dem Zählen gut geschrieben werden muß.

Das Herzstück der „Produktion Noten“ – eine gewaltige Zählmaschine. Foto: UK.

Normal 0 21 MicrosoftInternetExplorer4 Fast 10 Meter lang ist die gewaltige Zählmaschine, die viel mehr als Zählen kann. Sie sortiert die Banknoten, bündelt sie, überprüft sie auf ihre Echtheit, sortiert diejenigen aus, die auf Grund ihrer Erhaltung nicht mehr für den Umlauf taugen und schreddert letztere gleich – selbstverständlich erst nachdem sie gezählt wurden.
Normal 0 21 MicrosoftInternetExplorer4 Dies geschieht mit einer unglaublichen Schnelligkeit. 20 Scheine pro Sekunde laufen hier durch. Das sind in der Stunde 72.000!!!

Für uns hat man die Maschine sogar aufgemacht. Ein Blick ins Innere, wo gebündelt wird. Foto: UK.

Normal 0 21 MicrosoftInternetExplorer4 Was gezählt wurde, wird dem Kunden auf sein Konto gut geschrieben. Normalerweise geschieht das am selben Tag, an dem ein „Geldbeutel“ die GSA erreicht hat. Lediglich die Noten, deren Echtheit in Frage steht, werden vorläufig nicht verrechnet. Sie werden der Oesterreichischen Nationalbank zur Prüfung geschickt. Die entscheidet, ob echt oder falsch. Durch diese neue Logistik hat man einen viel besseren Überblick, wie viele „Blüten“ in Österreich kursieren. Machen Sie sich keine Sorgen. Sogar die Nationalbank hält die Zahl für völlig unerheblich.
Normal 0 21 MicrosoftInternetExplorer4 Immerhin, wenn sich eine Bank oder ein Geschäft eine Blüte hat andrehen lassen, dann muß der Geschädigte den Verlust tragen. Kein Wunder, daß immer häufiger kleine Geldprüfautomaten an Kassen zu finden sind, mit denen Kassiererinnen vor Annahme eines Geldscheins die Echtheit prüfen.

Die Geldbündel werden in genormte Geldpakete verschweißt. Foto: UK.

Normal 0 21 MicrosoftInternetExplorer4 Gleich neben der Zählmaschine steht eine Verpackungsmaschine, die Geldbündel in genormte Geldpakete verschweißt. Hier erzählt uns Herr Drusany, daß es für die Mitarbeiter der GSA kein besonders erotisches Gefühl ist, ständig mit so viel Geld umzugehen. Die Scheine sind für ihn nicht mehr als bedrucktes Papier. Es geht ausschließlich um Genauigkeit. Ein 5-Euro-Schein ist dabei genauso wichtig wie ein 500-Euro-Schein.

Ein Regal mit Geldpaketen. Unsinnig, sich zu überlegen, wie viele Millionen hier lagern. Foto: UK.

Normal 0 21 MicrosoftInternetExplorer4 Die Summen, die in den Regalen lagern, sind einfach zu groß, um sie sich noch wirklich vorstellen zu können.

Eine Million, im Hintergrund die Autorin. Foto: Christian Drusany.

Normal 0 21 MicrosoftInternetExplorer4 Eine Million in Banknoten halte ich hier in Händen. Und glauben Sie mir, es fühlte sich auch nicht anders an.

Ein Wagen voll Kleingeld. Foto: UK.

Normal 0 21 MicrosoftInternetExplorer4 Einen Stock tiefer werden die Münzen sortiert, geprüft, gezählt und gerollt.

Maschine zur Sortierung von Münzen. Foto: UK.

Normal 0 21 MicrosoftInternetExplorer4 Natürlich geschieht auch hier alles vollautomatisch.

Im Eiltempo werden die Münzen ins richtige Fach befördert. Foto: UK.

Normal 0 21 MicrosoftInternetExplorer4 37 Tonnen Münzen werden hier pro Tag verarbeitet.

Gerollt werden die Münzen in einer zweiten Maschine. Foto: UK.

Normal 0 21 MicrosoftInternetExplorer4 Alle werden nach den Vorgaben der EZB gerollt und in ausgabefertige Päckchen eingeschweißt.

Normal 0 21 MicrosoftInternetExplorer4 Danach kommen die Geldpakete in einen großen Tresor. Und dafür gibt es kein Foto. Denn hier ist die Sicherheitsstufe so hoch, daß Menschen dort einfach nicht hineinkommen. Die Bargeldvorräte der Oesterreichischen Nationalbank liegen unterirdisch in einem Hochsicherheitstrakt, in dem Roboter alles tun, was zu tun ist. Per Computer geben ihnen Menschen Weisung, wie viele Geldpakete aus dem Tresor herausgeholt werden sollen. Natürlich nur unter strengsten Sicherheitsbedingungen. Einer allein kann keine Weisung erteilen. Alles muß gegenbestätigt werden. Den Rest machen die Maschinen vollautomatisch.

Der „kleine“ Tresor. Foto: UK.

Normal 0 21 MicrosoftInternetExplorer4 Was passiert, wenn diese Maschinen einmal ausfallen? Keine Sorge. Es ist keine Bargeldknappheit zu befürchten. Denn es gibt noch einen zweiten Tresor, in dem Bargeldvorräte gelagert werden, die ausreichen, um die Kunden der GSA etwa 2-3 Tage zu versorgen. Denn zur Geldservice Austria fließt nicht nur alles Geld zurück, sie gibt an Banken und Bankomaten auch wieder Banknoten und Münzen auf Bestellung aus.
Normal 0 21 MicrosoftInternetExplorer4 Der Transport erfolgt in Kartons, im Fachjargon liebevoll „Schuhschachteln“ genannt. 5 Millionen Euro können in so einer Box enthalten sein.
Übrigens, bei der Versorgung mit Bargeld müssen besondere nationale Vorlieben für Geldscheine berücksichtigt werden. Während in Deutschland der 50er und der 20er die bevorzugten Scheine sind, geben Österreicher lieber 100er und 10er aus. Das muß man wissen, wenn man die Bankomaten passend befüllen will!

Normal 0 21 MicrosoftInternetExplorer4 Es war ein lehrreicher Aufenthalt in der Geldservice Austria GmbH. Ein Dank geht an Herrn Dietmar Spranz für die Vermittlung der Besuchserlaubnis und an Herrn Christian Drusany, der mich mit seiner interessanten Führung für die Feinheiten der Bargeldlogistik begeistern konnte.