Deutsches Hutmuseum Lindenberg eröffnet

[bsa_pro_ad_space id=4]

30. April 2015 – Hut ab! Am 13. Dezember 2014 eröffnete in Lindenberg das Deutsche Hutmuseum. Lindenberg im Allgäu war das Zentrum der deutschen Strohhutindustrie – hier wurden ehedem mehrere Millionen Hüte jährlich gefertigt und in alle Welt exportiert. Die neue Dauerausstellung, konzipiert und gestaltet von ATELIER BRÜCKNER, verdeutlicht Hutgeschichte im Kontext zur Stadtgeschichte. Sie macht den technischen Prozess der Hutfabrikation erneut erlebbar und begeistert für Hutmode als Teil unserer Kulturgeschichte. 

© DHML.

Die Ausstellung befindet sich in der ehemaligen Hutfabrik Ottmar Reich, einem bemerkenswerten Industriebau aus dem Jahr 1923, der als Kulturfabrik neu erschlossen wurde (Jauss+Gaupp Architekten BDA). Zwei Stockwerke von je rund 500 Quadratmetern nehmen die thematischen Präsentationen auf, die jeweils aus einer eindrucksvollen, zentralen Installation, umgeben von chronologisch arrangierten Einheiten bestehen.

© DHML.

Die erste Ausstellungsebene im zweiten Obergeschoss erzählt an sechs Themeninseln die Stadt- und Hutgeschichte: vom Ursprung der Strohhutproduktion vor rund 300 Jahren über den Wandel von der Heimarbeit zur industriellen Produktion und dessen Blüte bis zum heutigen Status quo mit lediglich einer verbliebenen Hutfirma in Lindenberg und einer weiteren im Nachbarort. Mitmach- und Medienstationen sind integriert. Sie binden die Besucher aktiv ein und lassen mittels Protagonisten, die aus ihrem Leben berichten, die Vergangenheit an die Gegenwart heranrücken.

© DHML.

Im Zentrum steht die Hutfabrikation, deren Arbeitsschritte sich – vom Strohhalm bis zum fertigen Matelot bzw. von der Wolle bis zum Filzhut – über die Jahrzehnte kaum geändert haben. Ein großes Fabrikationsregal, als begehbarer Kubus in der Raummitte angelegt, zeigt an den Außenseiten die relevanten Maschinen der Hutproduktion, während eine großformatige, filmische Bespielung im Inneren die Atmosphäre einer Hutfabrik erneut entstehen lässt.

© DHML.

Die zweite Ausstellungsebene (3. Obergeschoss) trägt diese Idee weiter. Eine Huttornado greift nun aus dem Zentrum aus und dynamisiert den umgebenden Raum. Die imposante Kunstinstallation (Anja Luithle) setzt herausragende Objekte des Museumsbestandes in Szene und nimmt den Besucher mit auf eine Reise in die Welt der Mode. Umgebende, großformatige Fotografien verweisen auf den Mode-Kontext der Exponate und machen neugierig auf vertiefende, zeitlich korrespondierende Themen, die auf den Rückseiten der Fotowände szenisch arrangiert sind. Deutlich wird, egal ob eleganter Herrenhut oder Skihelm: Kopfbedeckungen waren immer auch Chiffren der Gesellschaft und unserer Kultur.

Weitere Informationen zur Ausstellung und zum Museum finden Sie hier.