Der deutsche Kulturbund im Spiegel seiner Medaillen

[bsa_pro_ad_space id=4]

von Ursula Kampmann

31. Oktober 2013 – Im Jahr 2011 starb der Autor und Sammler Arist Engler. Er hinterließ auch numismatisch eine schmerzliche Lücke. Während sich viele Autoren finden, die über die „großen“ und „bedeutenden“ Themen der Numismatik forschen, hatte sich Arist Engler der Gebrauchsmedaille der DDR verschrieben und so Wissen gerettet, das anders für die nächste Generation wahrscheinlich nicht mehr greifbar gewesen wäre. Ihm verdanken wir zum Beispiel die Kataloge zum Werk von Helmut König und Gerhard Rommel. In den Jahren vor seinem Tod arbeitete Arist Engler an einer Gesamtzusammenstellung der Medaillen des Deutschen Kulturbunds. Zwei Bücher konnte er noch herausgeben. Die Publikation des dritten Bandes besorgte nun seine Witwe Ursula Engler.

Arist Engler, herausgegeben von Ursula Engler, Der Deutsche Kulturbund im Spiegel seiner Medaillen 1945-1990, Band 3: Medaillen des Philatelistenverbands im Kulturbund der DDR und Medaillen der Gesellschaft für Fotografie. Wettin Verlag, Kirchberg / Jagst 2013. 20,5 x 29,5 cm. 274 S., durchgehend illustriert. Broschiert. Klebebindung. ISBN 3-87933-920-1. 69 Euro zzgl. Porto (im Inland 4 Euro).

Der dritte Band von „Der Deutsche Kulturbund im Spiegel seiner Medaillen 1945-1990“ ist den Medaillen des Philatelistenverbands im Kulturbund der DDR und den Medaillen der Gesellschaft für Fotografie gewidmet. Im Aufbau schließt dieser neue Katalog exakt an die vorausgegangenen Bücher an. Der Philatelistenverband wird kurz vorgestellt, eine Chronik gegeben. Bei der Gesellschaft für Fotografie beschränkt sich die Einleitung auf die Chronik.

Es folgt der Katalog, erarbeitet anhand der Sammlung des Autors. Aufgenommen wurden Abzeichen, Ehrenmedaillen und Medaillen auf Anlässe des Philatelistenverbands. Jedes Stück hat seine eigene Nummer – durchnummeriert über die drei Kataloge hinweg, eine Abbildung und eine genaue Beschreibung, die nicht nur die Darstellung zusammenfasst, sondern auch etwas über den Entwurf, den Hersteller, die Prägestätte, den Herausgeber, das Ausgabejahr und die Metallvarianten aussagt. An Motiven findet sich alles, vom zungenbrechenden Cottbuser Postkutscher bis zum Panzerdenkmal und Förderturm. Mit Hammer und Sichel, Engels und Marx wird die Vergangenheit lebendig, aber nicht (nur) Politik, sondern der Mensch steht auf vielen Stücken im Zentrum. So ist meine Lieblingsmedaille Nr. 4680, herausgegeben von der Gesellschaft für Fotographie, die in großartiger Stilisierung ein Gesicht zeigt, das von einer Kamera verdeckt ist.

Wer sich diese Medaillen unvoreingenommen ansieht und mit einem offenen Geist, der wird merken, dass hier die lebendige Vergangenheit der DDR weit unmittelbarer eingefangen ist als auf allen Gedenkmünzen, die damals herausgegeben wurden.

Ursula Engler gebührt großer Dank, dass sie das angefangene Werk ihres Mannes fortgeführt und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt hat. Ich wünsche mir, dass viele Menschen sich an diesen unmittelbaren Zeitzeugnissen erfreuen, und dass der Katalog möglichst viele Nutzer findet!

Erschienen ist das Buch im Wettin-Verlag.

Sie können das Buch für 69 Euro + Porto (im Inland 4 Euro) per E-Mail bestellen.

Die anderen beiden Bände zu den Medaillen des Kulturbundes sind bereits vergriffen. Der Wettiner Verlag denkt derzeit über eine Neuauflage nach. Wer Interesse daran hat, wird gebeten, sich beim Verlag zu melden.