Das Murten-Diorama im Landesmuseum Zürich in neuem Licht

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23. Mai 2013 – Das Murten-Diorama mit seinen 6.000 Zinnsoldaten zu Pferd und zu Fuß erinnert an eine militärische Erfolgsgeschichte der Schweiz. 1476 erleidet Karl den Kühne eine historische Niederlage. Die dramatische Szenerie mit ihrer detailreichen Inszenierung lässt die Schlacht bei Murten in 3D aufleben. In frischer Aufmachung kommt das Diorama nun mit interaktivem Zugriff in die permanente Ausstellung des Landesmuseums Zürich.

Silbermedaille ohne Jahr (um 1750?) auf die Schlacht von Murten 1476. Stadtansicht von Murten, darüber Wappen von Bern, Freiburg und Murten unter Krone. Ansicht des Murtener Beinhauses. Aus Auktion Künker 84 (2003), 2690.

In der Schlacht bei Murten besiegte die Eidgenossenschaft zusammen mit ihren Verbündeten am 22. Juni 1476 Karl den Kühnen (1433-1477). Dieser entscheidende Sieg über den ambitionierten burgundischen Herzog steigerte den Marktwert der eidgenössischen Söldner ungemein und löste bei den Eidgenossen Großmachtphantasien aus. Ihren Triumph über das Herzogtum Burgund brachte die Schweizer Geschichtsschreibung auf die Kurzformel: Karl der Kühne habe „bei Grandson das Gut – bei Murten den Mut – bei Nancy das Blut“ verloren.

Auf Knopfdruck lässt sich beispielsweise die Belagerung der Stadt Murten, der Vormarsch der eidgenössischen Hauptmacht oder die verspätete Mobilisierung im burgundischen Lager beleuchten. © Schweizerisches Nationalmuseum.

Das Murten-Diorama setzt verschiedene Phasen der Schlacht in Szene. Diese können nun gezielter in den Blick genommen werden. Auf Knopfdruck lässt sich beispielsweise die Belagerung der Stadt Murten, der Vormarsch der eidgenössischen Hauptmacht oder die verspätete Mobilisierung im burgundischen Lager beleuchten. Dazu gibt es Informationen, um welche Phase der Schlacht es sich handelt und was in der beleuchteten Szene militärisch vor sich ging.

Neben der militärhistorischen Orientierung über den Ablauf der Schlacht wird das Entdecken mit den kleinen Fernrohren unterstützt. © Schweizerisches Nationalmuseum.

Neben der militärhistorischen Orientierung über den Ablauf der Schlacht wird das Entdecken mit den kleinen Fernrohren unterstützt. Nach dem Prinzip der „Wimmelbücher“ für Kinder gilt es im dichten Geschehen vorgegebene Szenen zu suchen, während eine Legende das Gefundene erklärt.

Schaukasten mit Modellfiguren
Ein Diorama ist ein Schaukasten, in dem mit Modellfiguren – auf künstlichen Landschaften oft vor einem bemalten Hintergrund – historische Szenen, soziale Milieus, Berufe oder Tiere in ihrem Umfeld dargestellt werden. Das Murten-Diorama hat der Zürcher Ingenieur und passionierte Zinnfigurensammler Curt F. Kollbruner (1907-1983) erstellt. Das Landesmuseum Zürich präsentierte es 1976 erstmals zum 500. Jahrestag der Schlacht, und zwar damals auch in der Ruhmeshalle.

Weitere Informationen zum Museum und dem Diorama finden Sie auf der Seite des Landesmuseums Zürich.

Ein älteres Diorama des deutschen Künstlers Louis Braun von 1893 können Sie hier online im Detail bewundern.

Murton Productions will die Schlacht von Murten „auf die Bühne zu bringen“. Zum ersten Mal 2014.