Byzantinische Kaiser in Finnland

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30. August 2018 – Im September 2017 fand der Sondengänger Kalle Lappinen in der Nähe der mittelalterlichen Kirche von Sysmä einen Silberschatz. Die Finnische Numismatische Gesellschaft erkannte den Wert dieses Fundes und unterstützte die Ausgrabung finanziell. So konnten die einzigartigen Stücke bearbeitet und konserviert werden und sind nun bis Ende Oktober 2018 im Finnischen Nationalmuseum in Helsinki ausgestellt.

Diese Nachahmung basiert auf einer seltenen Goldmünze des byzantinischen Kaisers Michael V. (1041-1042). Foto: The National Museum of Finland.

Imitationen byzantinischer Münzen

Es handelt sich um 31 Silbermünzen, eine silberne Schnalle, Ringe, Kreuzanhänger und silberne Spiralen. Sowohl die Münzen als auch der Anhänger haben Henkel mit denen sie wohl an Halsketten befestigt wurden. Was diesen Fund so außergewöhnlich macht, ist die große Anzahl an Nachahmungen sowie Münzen, die als Schmuckstücke genutzt wurden. Das bedeutendste Stück ist eine Nachahmung basierend auf einer seltenen Goldmünze des byzantinischen Kaisers Michael V (1041-1042). Nur dieses eine Stück ist uns aus Finnland bekannt. 

Die ältesten Stücke, Dirhems, stammen aus dem frühen 10. Jahrhundert, die Nachahmungen der Byzantinischen Münzen sind etwa 100 Jahre jünger. Viele andere Überbleibsel des späten Eisenzeitalters haben sich nahe der Kirche von Sysmä erhalten: Wohn- und Grabstätten sowie Opfersteine. Wahrscheinlich existierte hier im 11./12. Jahrhundert eine dorfartige Siedlung, wie sie das finnische Antikengesetz schützt (295/1963).

Auch diese Nachahmung, eine Zwittermünze, basierend auf Miliarensia des Konstantin IX. (1042-1055) und Romanus III. (1028-1034) wird in Helsinki ausgestellt. Foto: The National Museum of Finland.

Ein Dokumentarfilm über den Münzfund

Nachforschungen, die im Zusammenhang mit dem Silberfund aus Sysmä stehen, werden in einem kurzen Dokumentarfilm zusammengestellt, der von KultuuriCocktail produziert wurde. Er wird auch bei der Ausstellung gezeigt. „Löytynyt: hopea-aarre“ (dt. „Gefunden: Ein Silberschatz“).

Das Finnische Nationalmuseum hatte die Ehre, ihre Türen für die Finnische Numismatische Gesellschaft zu öffnen. Ihre Experten waren am Konservierungsprozess beteiligt und konnten ihr Fachwissen hilfreich einbringen. 

Denjenigen, die des Finnischen mächtig sind, wird empfohlen, sich den Dokumentarfilm über den Münzfund anzusehen. 

Das Museum verfügt mit über 23.000 numismatischen Objekten über die umfangreichste numismatische Sammlung Finnlands

Eine vorbildliche Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Detektorgängern hat das Portable Antiquities Scheme initiiert. Wir berichteten ausführlich in der MünzenWoche.