Begleitbuch zur Ausstellung „1000 Jahre Geldgeschichte der Oberlausitz“ erschienen

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17. September 2015 – 2014 fand im Schloss Krobnitz eine Ausstellung aller numismatischer Vereine der Oberlausitz statt. Der nun erschienene Begleitband umfasst 25 Aufsätze zu Kernthemen und Besonderheiten der Oberlausitzer Numismatik. Er vereint Arbeiten namhafter sächsischer und tschechischer Wissenschaftler mit Studien Oberlausitzer Münzfreunde.

Lars-Gunter Schier (redaktionelle Leitung), Studien zur Oberlausitzer Numismatik. Geldgeschichte – Städtische Münzen – Medaillen – Wertpapiere – Numismatiker. Schlesisch-Oberlausitzer Museumsverband, 2015. 352 S., zahlreiche Abbildungen. ISBN 978-3981595239. 20 Euro.

Die Oberlausitz ist Deutschlands Grenzregion im Dreiländereck mit Polen und Tschechien. Einst slawisch besiedelt, wurde sie vor tausend Jahren Zankapfel der deutschen Ostexpansion und schließlich böhmisches Kronland. Erst vor weniger als vierhundert Jahren wechselte sie zu Sachsen und teilte bald wieder Gebiete mit Preußen und Polen.

Eine Kulturlandschaft, die heute ein Viertel des Freistaates Sachsen einnimmt und sich durch unzerstörte historische Städte, idyllische Teich- und eindrucksvolle Gebirgslandschaften, eine ungewöhnliche Mundart sowie die sorbische Ethnie ihre Einzigartigkeit bewahrt hat. Ihre wechselvolle Geschichte verspricht eine ebenso vielfältige wie spannende Numismatik, die weit über ihre Grenzen hinaus von Interesse ist.

In der nun erschienenen Publikation werden interessante Themen vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert behandelt. So erfährt der Leser Wissenswertes über slawische Hacksilberschätze, dem sonderbarsten Geld der Region. Die mittelalterlichen Brakteaten aus Bautzen, Zittau und Görlitz werden ebenso besprochen wie Kippermünzen und das gescheiterte kursächsische Münzexperiment in der Oberlausitz. Nicht nur böhmische und sächsische, sondern auch schlesische und ungarische Numismatik umfasst eine Arbeit zum Erscheinen des Nieder- und Oberlausitzer Landeswappens auf Münzen und Medaillen. Ein Aufsatz, der auch für brandenburgische Numismatiker von Interesse sein dürfte. Auch der Dukaten- und Talerfund Nieder Seifersdorf von 2008 wird erstmals publiziert.

Einen zweiten Schwerpunkt bilden historische Medaillen. Ausführliche Arbeiten widmen sich den Medaillen auf die Unterwerfung und Übernahme der Oberlausitz durch Kursachsen, den Prägungen auf österreichische und französische Siege in der Region während des Siebenjährigen und Napoleonischen Krieges sowie den Portraitmedaillen des Oberlausitzer Adels, der sich über Jahrhunderte aus verschiedenen Gebieten Deutschlands hier angesiedelt hat. Eine tiefgreifende Abhandlung über Herkunft und Sinn der ,,Falschen oder Görlitzer Schekel“, jenen ,,Münzen“ mit hebräischer Schrift, die im 16. Jahrhundert in ganz Europa aufkamen und sich in Görlitz bis heute erhalten haben, wird auf breites Interesse stoßen.

Auch aberhunderte Oberlausitzer Aktien und Wertpapiere, große Numismatiker, historische Sammlungen wie das Zittauer Münzkabinett, geldgeschichtliche Aspekte der Einführung preußischen Geldes 1815 im nordöstlichen Landesteil und der Niederlausitz, Erkennungsmarken der Junkers Flugzeugwerke und vieles mehr werden behandelt. Das Buch schließt mit einer sehr persönlich bebilderten Hommage an Walther Haupt, dem Nestor der Oberlausitzer Numismatik.

„Es ist heutzutage ein Glücksfall, dass ein Buch wie dieses zustande gekommen ist“, so äußert sich Dr. Rainer Grund, Direktor des Münzkabinetts der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, im Grußwort zu diesem wichtigen Werk nicht nur der sächsischen Münzkunde. Es ist ab sofort beim Schlesisch-Oberlausitzer Museumsverbund Krobnitz für 20 Euro plus Versandkosten erhältlich.

Für eine Bestellung mailen Sie bitte an den Schlesisch-Oberlausitzer Museumsverbund Krobnitz.