Bamberg kann reiche Sammlung mittelalterlicher Münzen ankaufen

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12. Juli 2012 – Im Beisein von Bürgermeister und Kulturreferent Werner Hipelius wurden am Donnerstag, den 14. Juni 2012, mittelalterliche Münzen aus Bamberger Prägung erstmals offiziell im Historischen Museum Bamberg präsentiert.

V.l.n.r.: Museumsdirektorin Dr. Regina Hanemann, Kurator Dr. Timo Saalmann, Dr. Hubert Ruß, Numismatiker, Bürgermeister u. Kulturreferent Werner Hipelius, Hans und Ute Reuther.

Darunter befinden sich – sozusagen als eine „kleine Sensation“ – Typen von Pfennigen, die bis vor wenigen Jahren in der Forschung noch unbekannt waren.

„Kleine Sensation“: Neu entdeckter Pfennigtyp
Durch eine großzügige Spende des Bambergers Hans Reuther konnten die Museen der Stadt  Bamberg 2009 einen Bestand von 97 mittelalterlichen, in Bamberg geprägten Münzen ankaufen. Es handelt sich um Münzen aus drei Prägungen, die unter den Bischöfen Hermann II. (1170-1177) und Otto II. von Andechs (1177-1196) entstanden. Besonders wichtig für die Geschichte des Geldes in Bamberg sind die Münzen eines der Forschung erst vor wenigen Jahren neu bekannt gewordenen Pfennigtyps, der zeitlich der Regierungszeit von Bischof Hermann II. zugeordnet werden konnte. Der Münchner Numismatiker Dr. Hubert Ruß hat sich ausführlich mit jenen Münzen befasst und bezeichnet die Entdeckung des bislang unbekannten Pfennigtyps sogar als „kleine Sensation“ für Bamberg.

Wichtige Sammlungserweiterung Dank großzügiger Spende
Dem anwesenden Mäzen, Hans Reuther, sprach BGM Hipelius seinen besonderen Dank aus: „Sie haben mit Ihrer großzügigen Spende ermöglicht, dass die Museen der Stadt Bamberg ihr Sammlungsgut um einen wichtigen Teil erweitern konnten.
Für dieses bürgerschaftliche Engagement danke ich Ihnen ganz besonders im Namen der Stadt und ihrer Bürger, die diese Münzen ab heute hier bestaunen können.“

Bamberger Dünnpfennig unter Hermann II. (1170-1177) (Silber, ca. 1172-1174, HM Bamberg, Inv. Nr. 10/3768). 2006/07 wurde ein neuer Pfennigtyp bekannt, dessen Umschrift sich auf Bischof Hermann II. (+ HERMANNVS EPISCOPVS) bezieht. Ab Herbst 1174 hielt sich der Bischof mit dem Kaiser in Italien auf, der neu aufgefundene Pfennigtyp dürfte zuvor ausgegeben worden sein. Die Datierung ist zwischen der Erteilung der Weihen und der Titelverleihung (vor 1172) und dem Sommer 1174 anzunehmen.

Die schönsten und bedeutendsten Stücke der neuerworbenen Münzen werden nun in zwei Vitrinen in einem Raum des Historischen Museums Bamberg gezeigt, in dem sich bauliche Überreste des mittelalterlich kaiserlichen Palas erhalten haben. Wie Museumsdirektorin Dr. Regina Hanemann betonte, ist dieser Ort ganz bewusst gewählt, da die Ergebnisse der archäologischen Bauforschung belegen, dass diese Palastmauer aus den Jahren nach 1200 und somit etwa aus der gleichen Zeit wie die Münzen stammt.

Falls Sie sich die Münzen im Museum anschauen wollen, können Sie sich im Internet ausführlich informieren zu den Museen der Stadt Bamberg.

Bamberger Pfennige, allerdings späterer Prägung, gingen auch in die Erzählung um den gewitzten Eulenspiegel ein. In Bamberg verlangte er einmal von einer Wirtin 24 Pfennige für das Mahl, das er gegessen hatte. Lesen Sie hier, wie es zu diesem Missverständnis kam.

Im Bamberger Dom erinnert übrigens noch eine Darstellung auf dem Grab der heiligen Kunigunde an das „Pfennigwunder“. Dabei könnten durchaus noch Pfennig von Bischof Herrmann II. gebraucht worden sein …