Arabische Gewänder in Basel

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29. November 2012 – Der Orient hält Einzug im Haus zum Kirschgarten. Im Elternhaus des Basler Forschungsreisenden Johann Ludwig Burckhardt, der als „Scheich Ibrahim“ vor 200 Jahren die Felsenstadt Petra im heutigen Jordanien wiederentdeckte, werden vom 27. September 2012 bis 7. April 2013 über hundert kostbare arabische Gewänder und Schmuckstücke aus der Sammlung von Widad Kamel Kawar gezeigt.

Stadtkleid mit sarma-Stickerei, 1925. Foto: HMB Peter Portner.

Scheich Ibrahims Traum
Der berühmte Orientreisende Johann Ludwig Burckhardt (1784-1817), der in Basel aufwuchs und in Deutschland und England studierte, erforschte 1809 bis 1817 unter dem Decknamen „Scheich Ibrahim“ Syrien, Ägypten und Nubien. Den von der „African Association“ erhaltenen Auftrag, die Handelswege Zentralafrikas zu erkunden, konnte er nicht mehr erfüllen. In Kairo erkrankte er an der Ruhr und verstarb bereits im Alter von 32 Jahren.
Die Ausstellung lässt „Scheich Ibrahim“ weiterleben und mit Kostbarkeiten im Gepäck nach Basel zurückkehren. In seinem Elternhaus wird der „Traum vom Orient“ lebendig.

Fest- und Alltagskleider aus Palästina und Syrien, 1920-1935. Foto: HMB Peter Portner.

Schätze aus der Textil- und Schmucksammlung von Widad Kamel Kawar
„Mutter des palästinenschen Kleides“ wird sie in ihrer Heimat liebevoll genannt: Widad Kamel Kawar trug in den letzten fünfzig Jahren in der jordanischen Hauptstadt Amman eine Sammlung zusammen, die ihresgleichen sucht: Mit über 3.000 bestickten Gewändern und Schmuck des 19. und 20. Jahrhunderts aus Palästina und Jordanien ist sie die weltweit größte und älteste Sammlung ihrer Art. Sie wurde bereits in Museen ausgestellt.

Impressionen der Ausstellung. Foto: HMB Peter Portner.

Kunstvoll bestickte Kleider werden heute noch von Frauen in ländlichen Gegenden wie auch von Damen der „höheren Gesellschaft“ in den Städten zu traditionellen oder nationalen Feierlichkeiten getragen. Kawars leidenschaftlichem Engagement ist es zu verdanken, dass ein kulturelles Erbe erhalten bleibt, das verloren zu gehen droht. Für dieses Lebenswerk wurde die Sammlerin und Forscherin jüngst in Amsterdam mit dem Prinz Claus Award ausgezeichnet.

Zur Ausstellung
Begleitet von Zitaten aus Johann Ludwig Burckhardts faszinierenden Reiseberichten und einzigartigen Zeugnissen der arabischen Kultur begeben sich die Besucher in 24 Räumen des Hauses zum Kirschgarten auf die Spur des Orientreisenden.

Verschiedene Kopfbedeckungen aus Palästina, Jordanien und Syrien, 20. Jahrhundert. Foto: HMB Peter Portner.

Sie erhalten Einblicke in die Bekleidungssitten der einheimischen Bevölkerung jener Regionen, die Scheich Ibrahim bereiste: von der Alltagsbekleidung der Landbewohner, wo jedes Dorf seine eigenen Muster hatte, über die Beduinen bis hin zu den prächtigen Gewändern der Städter. Auch Essgewohnheiten und Kaffeekultur, die arabische Sprache sowie Handwerk und Schönheitspflege werden sinnlich vor Augen geführt.

Zur Ausstellung erscheint ein Ausstellungsheft, das gratis mitgenommen werden kann.

Die Ausstellung wird begleitet von einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm mit Rundgängen in deutscher, englischer und französischer Sprache, Kombiführungen mit der Ausstellung „Petra. Wunder in der Wüste. Auf den Spuren von J. L. Burckhardt alias „Scheich Ibrahim“ im Antikenmuseum, Lesungen, einer Mittwochsmatinee, Märchenerzählungen und einem großen Familiensonntag.

Alle wichtigen Informationen zum Museum finden Sie auf der Seite des Historischen Museums Basel.

Das Historische Museum Basel hat außerdem eine schöne Seite, auf der es die Ausstellung vorstellt. Schauen Sie es sich einmal an und klicken Sie hier.

Eine kurze Übersicht über Burckhardts ereignisreiches, aber kurzes Leben finden Sie auf der Seite von National Geographic Deutschland.