Gerhard Hirsch Nachfolger, D-München

20-09-2016 – 01-01-1970

Auktion 322: Antike Kunstobjekte

Antike Kunstobjekte in Auktion Hirsch 322

Die Auktion 322 der Auktionswoche der Firma Gerhard Hirsch Nachfolger ist den Kunstobjekten der Antike gewidmet und umfasst über 1000 Lose. 

Los 507: Rippenschale aus blauem Glas. Römisch, spätes 1. Jh. v.-1. Jh. n. Chr. Taxe: 1.500 EUR.

Sie beginnt mit einer Serie von Objekten aus Glas, unter ihnen ist eine römische Rippenschale aus blauem Glas zu erwähnen (1 Jh. v. Chr. – 1 Jh. n. Chr.), die mit EUR 1.500,- taxiert ist.
Es folgen die Objekte aus Stein, an deren Anfang vier Mosaiken mit verschiedenen Tier- und Pflanzendarstellungen stehen. Besonders zu erwähnen ist der Torso eines archaischen Kouros aus hellem, kristallinem Marmor. Die griechische Arbeit aus dem 7./6. Jh. v. Chr. ist mit EUR 35.000.- geschätzt. Nach einem klassisch griechischen Vorbild wurde im 2. Jh. n. Chr. ein Athenakopf aus hellem Marmor gefertigt, dieser soll EUR 5.000,- erzielen. Eine Sphinx im ägyptisierenden Stil aus der Zeit 1.-3. Jh. n. Chr. gelangt mit einer Taxe von EUR 12.000,- zum Ausruf. 

Los 699: Fragment eines Gefäßrandes. Attisch, 6. Jh. v. Chr. Taxe: 1.000 EUR.

Es folgen die Objekte aus Ton, darunter ein Gefäßrand mit schwarzfiguriger Bemalung, die auf der Innenseite ein Kriegsschiff und auf der Außenseite eine Kampfszene mit Herakles und Biga zeigt (attisch, 6. Jh. v. Chr. Taxe EUR 1.000,-). Eine Amazonomachie ist auf einer rotfigurigen Hydria des 4. Jh. v. Chr. dargestellt, das Meisterstück aus Attika kommt mit einer Taxe von EUR 20.000.- zur Auktion. Interessant ist auch ein Fischteller, auf dem neben Seeteufel und Lippfisch auch Muscheln und Seesterne dargestellt sind (Süditalien, 4. Jh. v. Chr. Taxe EUR 2.500,-). 

Einen Schwerpunkt der Auktion bilden über 60 Gefäße aus islamischer Zeit, die großteils aus zwei bedeutenden alten Münchner Sammlungen stammen, die teilweise publiziert wurden. Auf EUR 10.000,- wird eine Kanne mit Vogelkopf aus Quarzkeramik aus dem 12./13. Jh. geschätzt. Das Titelstück der Auktion ist eine glasierte Schale, die im Spiegel einen Leoparden in reicher Floralornamentik zeigt. Die sogenannte Sultanabad-Ware aus dem 13./14. Jh. kommt mit einer Taxe von EUR 1.200,- unter den Hammer. 

Los 841: Togatus capite velato. Bronzehohlguß. Römisch, späte Republik oder frühe Kaiserzeit, 1. Jh. v.-1. Jh. n. Chr. H. 19,6 cm. Restauriert. Auf Plexisockel. Taxe: 45.000 EUR.

Die Objekte aus Metall beginnen mit einer Venusstatuette aus römischer Zeit (2./3. Jh. n. Chr.), die eine kronenartigen Stephane, Halsschmuck und Armreife trägt, diese soll EUR 21.000.- erzielen. Besonders aufwendig ist ein Togatus capite velato gearbeitet, das Objekt aus der späten römischen Republik oder frühen Kaiserzeit gelangt mit einer Taxe von EUR 45.000.- unter den Hammer. Eine Votivhand mit Adler (2./3. Jh. n. Chr.) ist mit EUR 6.300.- geschätzt. Nach den Tierdarstellungen gelangen auch Öllampen und Gefäße zur Auktion, darunter auch viele Meisterwerke der Islamischen Kunst wie eine große Moschee-Wasserschale aus dem 17./18. Jh., die aus der Sammlung Theo Lau stammt, die sich bereits vor 1979 in Deutschland befand. Das eindrucksvolle Gefäß wird auf EUR 2.000,- taxiert. 

Los 1080: Goldenes Haarnetz mit Reliefmedaillon. Griechisch, Ende 4. Jh. v. Chr. Auf Plexiplatte montiert. Gold. Taxe: 10.000 EUR.

Unter dem antiken Schmuck finden sich viele herausragende Kostbarkeiten, so etwa ein goldenes Diadem aus hellenistischer Zeit mit Gemmen, die Apollo mit der Muse Kalliope zeigen (Taxe EUR 7.500,-). Prachtvoll ist auch ein goldenes Haarnetz mit Reliefmedaillon, das am Ende des 4. Jh. v. Chr. entstand und wahrscheinlich Hypnos, den Gott des Schlafes zeigt. Dieses wurde schon 1965 publiziert und gelangt mit einer Taxe von EUR 10.000,- zur Auktion. Ein goldener Anhänger aus der Zeit 4./3. Jh. v. Chr. mit einem geflügelten weiblichen Wesen stellt vermutlich die Bienenkönigin Melissa dar (Taxe EUR 1.000,-). Eindrucksvoll ist auch ein 2-teiliger Löwenkopfarmreif, der im späten 4. Jh. v. Chr. in Tarent gefertigt wurde und EUR 5.000,- erzielen soll. Eine etruskische Arbeit des 5./4. Jh. v. Chr. ist ein Paar goldener Körbchenohrringe mit einer Taxe von EUR 2.000,-.
Nach den Ringen folgt eine kleine Partie von antiken Gemmen und Siegeln, die modern zu tragbarem Schmuck gefasst wurden, so z. B. eine Kette mit 12 römischen Gemmen mit unterschiedlichen Darstellungen, die auf EUR 5.250,- taxiert ist. 

Die Kameen und Intaglien beginnen mit der Darstellung einer Venus mit Eros aus Kameoglas (römisch, spätes 1. Jh. v. Chr. – 1. Jh. n. Chr. Taxe EUR 7.500,-). Nach den Stempeln und Siegeln werden Idole und Amulette angeboten, darunter eine idolhafte weibliche Statuette aus Bronze mit einer Taxe von EUR 27.000,- (Vorderasien, 2. Hälfte 2. Jt. v. Chr.). Eine Sabazios-Hand aus Bronze wird durch eine griechische Inschrift als Besitz des Priesters Onesimos ausgewiesen (römisch, 1.-3. Jh. n. Chr. Taxe EUR 5.000,-). Der östliche Mysterienkult verehrte einen Gott, der Elemente des Zeus-Jupiter und des Dionysos vereinte und bei dem Ekstase eine große Rolle spielte. 

Den Abschluss der Auktion bildet wie immer eine interessante Partie von Aegyptiaca mit vielen Raritäten. Ein Opferträger mit Kalb aus der 3. Zwischenzeit. (ca. 1075 – 652 v. Chr.) aus Fayence soll EUR 1.800,- erzielen. 

Alle Informationen dazu und den online Katalog finden Sie auf der Webseite von Gerhard Hirsch Nachfolger.