Die „Zeit der Reformation“ in Bern

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9. Februar 2017 – Das Bernische Historische Museum zeigt bis 17. April 2017 die Wechselausstellung „Söldner, Bilderstürmer, Totentänzer – Mit Niklaus Manuel durch die Zeit der Reformation“.

Blick in den Themenraum „Todesangst und Totentanz“. © Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto Christine Moor

Niklaus Manuel (1484-1530) ist heute in erster Linie als Schöpfer des Berner Totentanzes bekannt, er war aber weit mehr als ein großer Maler: Die Ausstellung folgt seiner Biografie vom Söldner zum einflussreichen Politiker und Diplomaten, vom Künstler zum Literaten und Bilderstürmer.

Blick in den Themenraum „Kunst im Dienst der Kirche“. © Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto Christine Moor.

Sie zeigt einen großen Künstler, eine schillernde Persönlichkeit und beispielhaft die turbulente Zeit des Übergangs vom Mittelalter zur Neuzeit. Aus heutiger Perspektive ist diese Epoche von überraschender Aktualität.

Medaille auf Niklaus Manuel, 1928. Bernisches Historisches Museum, Inv. Nr. MS 2677. © Bernisches Historisches Museum, Bern.

In dieser Vielschichtigkeit gehört er in der Schweiz zu den markantesten Figuren am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit im späten 15. und frühen 16. Jahrhundert.

Bern, Stadt. Rollbatzen 1500-1528. Bernisches Historisches Museum, Inv. Nr. S 1858. © Bernisches Historisches Museum, Bern.

Neue Medien (Buchdruck), neue Welten (Entdeckung Amerikas), neue Erkenntnisse (Renaissance) und ein neuer Glaube (Reformation) prägen diese Umbruchphase der europäischen Geschichte.

Blick in die Ausstellung. © Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto Christine Moor.

Existentielle Themen

Durch die Glaubensspaltung in der Reformation zerbricht eine einheitliche christliche Vorstellung vom Sinn des Lebens. Existenzielle Themen wie Liebe, Gewalt und Tod bekommen eine neue Dringlichkeit.

Frankreich. Franz I., 1515-1547. Écu d’or au soleil, 1515-1540, Lyon. Bernisches Historisches Museum, Inv. Nr. 99.23. © Bernisches Historisches Museum, Bern.

In der damaligen Eidgenossenschaft rücken Fragen nach „Fremdem“ und „Eigenem“, nach Zusammenhalt und Abgrenzung und nach Beeinflussung durch ausländische Geldgeber und Mächte in den Vordergrund. Leben und Werk Niklaus Manuels spiegeln diese Themen auf vielfältige Art und Weise.

Blick in den Themenraum „Die Welt um 1500“. © Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto Christine Moor.

Objektwelt und Inszenierung

Die Ausstellung präsentiert einen Großteil des malerischen, zeichnerischen und literarischen Werks von Manuel. Dazu kommen Werke von Zeitgenossen wie Dürer, Baldung Grien oder Urs Graf sowie Bücher, Waffen, Kostüme, Bildteppiche, Glasmalereien, Skulpturen und Alltagsgegenstände.

Basel, Stadt. Dicken 1521. Bernisches Historisches Museum, Inv. Nr. S 9358. © Bernisches Historisches Museum, Bern.

Die Werke stammen aus den Sammlungen des Bernischen Historischen Museums und von mehr als dreißig Leihgebern aus der Schweiz und Europa.

Blick in den Themenraum „Das Heilsversprechen der Kirche“. © Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto Christine Moor.

Die spektakulär als städtischer Raum inszenierte Ausstellung (Ausstellungsgestaltung: szenographie valentine koppenhöfer) folgt der bewegten Biografie Niklaus Manuels.

Deutschland. Medaille auf Martin Luther, 1546. Bernisches Historisches Museum, Inv. Nr. MA 87. © Bernisches Historisches Museum, Bern.

Beitrag zum Reformationsjubiläum

Fünfhundert Jahre nach dem Beginn der Reformation richtet sich die Aufmerksamkeit auf jene Epoche, in der Manuel gelebt hat, und auf einen Umbruch, den er in Bern tatkräftig befördert hat. Die Ausstellung leistet auch einen Beitrag zum Reformationsjubiläum 2017.

Werkkatalog Niklaus Manuel

Das Schweizerische Institut für Kunstwissenschaft (SIK-ISEA) gibt im März 2017 nach über zehnjähriger wissenschaftlicher Arbeit in Zusammenarbeit mit der Burgerbibliothek Bern den Catalogue raisonné Niklaus Manuel heraus. Die Ausstellung im Bernischen Historischen Museum basiert auf dieser Forschungsarbeit.

Die Begleitpublikation zur Ausstellung ist im Verlag Neue Zürcher Zeitung erschienen. Herausgegeben von Dr. Susan Marti im Auftrag des Bernischen Historischen Museums © Verlag Neue Zürcher Zeitung.

Begleitpublikation zur Ausstellung

Die Begleitpublikation ist auf Deutsch und Französisch erhältlich und enthält einführende Essays sowie einen ausführlichen Bildteil. 160 Seiten, mehr als 100 farbige Abbildungen. CHF 34 im Museumsshop, CHF 39 im Buchhandel. ISBN 978-3-03810-183-3.

Blick in die Kabinettausstellung „Berner Totentanz 2016“ über die Entstehungsgeschichte der Neuinterpretation von Niklaus Manuels Werk durch die Berner Künstler Jared Muralt und Balts Nill. © Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto Christine Moor.

Berner Totentanz 2016

Inspiriert vom Vorbild Manuel haben die Berner Künstler Jared Muralt und Balts Nill eine moderne Form des Totentanzes als Leporello erschaffen. Eine Kabinettausstellung im Bernischen Historischen Museum zeigt die Hintergründe dieses Werks.

Mehr Informationen zur Ausstellung und das detaillierte Begleitprogramm finden Sie auf der Ausstellungsseite.