Turner- und Schwinger-Abzeichen der Schweiz

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2. Februar 2012 – Wer sich für Turnen und die berühmten Schwinger in der Schweiz interessiert, und dabei noch numismatische Vorlieben hat, wird einen solchen Katalog neugierig erwartet haben: Turner- und Schwinger-Abzeichen der Schweiz von Peter Schildknecht. Auf 400 Seiten hat der Autor in einer Sisyphusarbeit alle Turner- und Schwingerabzeichen seit ihrem Aufkommen in der Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute zusammengetragen. Im folgenden stellt er sein Buch vor:

Was ist ein Abzeichen und wo fangen die Medaillen an? Viele Abzeichen könnten auch als kleine Medaillen bezeichnet werden und sind daher auch ein Bestandteil der Numismatik.

Was interessiert an der Medaille, das ein Abzeichen nicht hat? Material, Hersteller, Herstellungsart, Anlass, Gewinner, Geschichte … das alles haben auch viele Abzeichen zu bieten. Darüber hinaus können aber Abzeichen auch aus Stoff bedruckt, bestickt oder als Rosetten oder Maschen sein. Leder, Holz, Steingut, Glas und andere Materialien kommen ebenfalls zum Einsatz. Der Vielfalt sind bei den Abzeichen eigentlich keine Grenzen gesetzt. Wird eine Medaille mit einem Band mit Barette und Sicherheitsnadel versehen, so wird diese Medaille für viele Betrachter zum Abzeichen. Zudem hat ein Abzeichen den Vorteil, dass es öffentlich getragen und gezeigt wird, gegenüber einer Medaille, die oft gewonnen oder gekauft wird und im Schrank verschwindet.

Die Turnerabzeichen sind in dieser Hinsicht noch spezieller. Eine schöne Tradition und lange Zeit ein absolutes MUSS ist, dass die zu den verschiedenen Anlässen erhaltenen Abzeichen auf Turnbänder genäht werden, die dann an den Festen die stolze Brust der Turner verzieren.

Der Autor mit seinem persönlichen Turnband.

Diese Turnbänder sind ganz persönliche sportliche Lebensläufe. Vom Jugendriegentag über Vorunterricht (heute J+S), Turnfeste, Spezialisierung auf Kunstturnen, Leichtathletik, Nationalturnen oder Spiele, später Männer- und Seniorenturnen, Jubiläen, fleissiger Turnbesuch und vieles mehr, zeigen sie die Aktivitäten des Besitzers.

Noch nie wurden die Turnerabzeichen in einem Katalog erfasst. Wohl hat jeder Turner seine Kreuzchen und anderen Abzeichen auf dem Turnband schön aufgenäht. Auch gibt es viele Sammler, welche die Abzeichen eines Vereins, eines Verbandes, eines Kantons oder einer Sportart sammeln.

Peter Schildknecht, Turner- und Schwinger-Abzeichen der Schweiz, Eigenverlag. Zürich 2011. 400 S., durchgängig farbige Abbildungen. Kartoniert. Klebebindung. 21,4 x 30,3 cm. Mit Beilage 52 S., durchgängig farbige Abbildungen. ISBN 3-905712-10-5. 80,00 Euro.

Das neue Buch über die Turner- und Schwingerabzeichen zeigt mit 17.000 Abbildungen nach Kanton und Jahr sortiert, die sportlichen Geschichten von Vereinen, Verbänden, Turnsportarten und Regionen. Vom Kinderturnen bis zu den Seniorenanlässen wiederspiegeln die Abzeichen die Aktivitäten der Turner.
Es zeigt auch die Entwicklung der Formen, Materialien und Herstellungsarten der Abzeichen. Waren es anfänglich (ca. 1850) ganz kleine Kreuzchen aus dünnem Blech mit dem Ort gepresst oder graviert, wurden sie mit der Zeit immer grösser und informativer mit Jahreszahl und Abkürzungen zum Anlass. Das Material wurde dicker. In Kriegszeiten verwendete man Aluminium und Zinklegierungen anstelle von Messing. Ab den 70er Jahren kam immer mehr das Ätzen anstelle des Prägens auf. Während 150 Jahren war die Klammer die Hauptbefestigungsart bis in den 90er Jahren der Boom mit den Pins kam und auch die Turnkreuzchen erfasste. Heute ist bei den Turnerabzeichen die Kreuzform eher die seltenere Variante und ohne Farbe geht auch fast nichts mehr.

Das Buch ist bei Peter Schildknecht Zürich, Tel. 044 432 76 24, E-Mail: p.schili@bluewin.ch für Fr. 80.- plus Porto erhältlich.