Staatliche Münzen Baden-Württemberg ehren Heinrich Hertz mit einer Medaille

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27. Februar 2014 – Seit 2007 geben die Staatlichen Münzen Baden-Württemberg eine Medaillenserie heraus, die die großen Erfinder im Land der Tüftler und Denker ehrt. Die siebte Ausgabe dieser Serie ist Heinrich Hertz gewidmet. Sie wurde am 19. Februar 2014 im Rahmen einer Veranstaltung der Heinrich-Hertz-Gesellschaft in Karlsruhe vorgestellt.

Münzleiter Dr. Peter Huber (re.) überreichte dem Vorsitzenden der Heinrich-Hertz-Gesellschaft Herrn Prof. Dr.-Ing. Volker Krebs (li.) eine Hochrelief-Medaille.

Dr. Peter Huber, Leiter der Münzen Baden-Württemberg, präsentierte die neue Medaille den Anwesenden. Er würdigte in seiner Rede die Verdienste von Heinrich Hertz für die Forschung und seine Bedeutung für Baden-Württemberg. „Auch wenn Heinrich Hertz nicht im Ländle geboren wurde, machte er doch seine entscheidende Entdeckung als Professor an der Technischen Hochschule Karlsruhe. Im heute noch genutzten Hertz-Hörsaal bewies Heinrich Hertz im Jahre 1886 die Existenz der elektromagnetischen Wellen. Die Technische Hochschule Karlsruhe versammelte im 19. Jahrhundert viele der bedeutendsten Wissenschaftler und Ingenieure Deutschlands als Lehrende und Lernende. Man denke nur an das Gründungsmitglied des Karlsruher Polytechnicums, Friedrich Weinbrenner, der unter anderem für den Bau der heute noch benutzten Münzstätte in Karlsruhe verantwortlich zeichnete, oder an Ferdinand Braun, der das Lebenswerk von Hertz fortführte und dafür den Nobelpreis erhielt. Auch Carl Benz, ein anderer Held unserer Medaillenserie, promovierte an der Technischen Hochschule Karlsruhe.
Karlsruhe ist also ein wunderbarer Platz, um die neue Medaille der Öffentlichkeit vorzustellen. Mit Heinrich Hertz haben wir nach all den Praktikern wie Artur Fischer, Karl Maybach oder Margarete Steiff endlich nun auch einen Theoretiker in unsere Medaillen-Serie aufgenommen, dessen Forschungen die Grundlagen für die moderne Informationsgesellschaft gelegt haben.“

Die Hochrelief-Medaille in Feinsilber.

Die Medaille zeigt auf der linken Seite der Vorderseite ein Porträt von Heinrich Hertz nach rechts. Im Feld rechts liest man den Namen des Erfinders HEINRICH HERTZ und die Lebensdaten 1857–1894. Darüber steht eine Kernaussage des Forschers LICHT IST EINE ELEKTRISCHE ERSCHEINUNG, die so auch als Randumschrift für die 10-Euro-Gedenkmünze der Bundesrepublik Deutschland gewählt wurde. Diese in der Prägestätte Karlsruhe hergestellte Sonderprägung wurde im November 2013 ausgegeben.
Auch die Rückseite lehnt sich an die Bildseite der offiziellen Gedenkprägung an. Sie zeigt in starker Stilisierung einen Herz’schen Dipol, die Idealisierung eines elektrischen Strahlers, mit dem die Abstrahlung realer Antennen berechnet werden kann. Im rechten unteren Feld erscheint als gemeinsames Gestaltungselement der Medaillenserie der von Hirsch und Greif gehaltene Wappenschild Baden-Württembergs mit der Aufschrift BADEN-WÜRTTEMBERG ERFINDER & WISSENSCHAFTLER 2013. Darunter finden sich zwei Münzzeichen, die für den Künstler Professor Ulrich Böhme und den Graveur Werner Meber stehen.

Heinrich Hertz, um 1890.

Heinrich Hertz wurde am 22. Februar 1857 als Sohn einer angesehenen Bürgerfamilie in Hamburg geboren. Nach einem Studium in Dresden, München und Berlin, das er bereits im Alter von 23 Jahren mit der Promotion abschloss, lehrte der Physiker von 1885 bis 1889 an der Technischen Hochschule Karlsruhe. In diese Zeit fallen seine bahnbrechenden Entdeckungen zu den elektromagnetischen Wellen. Durch die Beobachtung von Funken, die von einer unter Strom stehenden, offenen Spule zu einer zweiten nicht unter Strom stehenden offenen Spule übersprangen, gelang es ihm, die elektromagnetischen Wellen als Träger der Energie zu beweisen. Auf den kleinen Funken, der damals übersprang, gehen heute Begriffe wie „Funktechnik“ oder „Rundfunk“ zurück. Durch seine Versuche konnte Hertz bestehende Theorien zur Existenz elektromagnetischer Wellen experimentell bestätigen.
Heinrich Herz verstarb viel zu früh, kurz vor seinem 37. Geburtstag, an einer äußerst seltenen Gefäßkrankheit. Seine Forschungen brachten im Jahr 1909 zwei anderen Wissenschaftlern den gemeinsamen Nobelpreis, nämlich Guglielmo Marconi, Pionier der Funktechnologie, und Ferdinand Braun für die Entwicklung der drahtlosen Telegraphie. Und doch wurde Heinrich Hertz posthum eine noch größere Ehre zuteil. Nach ihm benannte die International Electrotechnical Commission im Jahre 1935 die Einheit für Frequenzen – eine Schwingung pro Sekunde – mit dem Begriff „Hertz“.

Heinrich Hertz ist das siebte Motiv der Medaillenserie „Erfinder aus Baden-Württemberg“. Bisher wurden folgende Forscher geehrt: Arthur Fischer (2007), Graf Zeppelin (2008), Karl Maybach (2009), Karl Drais (2010), Karl Benz und Gottlieb Daimler (2011), Margarete Steiff (2012). Alle Medaillen sind über die Staatlichen Münzen Baden-Württemberg in vier Ausführungen erhältlich:

Die Goldmedaille.

  • Als Goldmedaille in Feingold (Au 999), Durchm. 18 mm, 2,5 g. In edlem Etui mit Echtheitszertifikat (Preis 195,– Euro).
  • Als Hochrelief-Medaille in Feinsilber (Ag 999), Durchm. 65 mm, ca. 205 g. Patiniert, zaponiert. Ein hochwertiges Produkt mit einem besonders hohen Relief durch ein spezielles Herstellungsverfahren. In edlem Etui mit Echtheitszertifikat (Preis: 275,– Euro).

Die Hochreliefmedaille in Bronze

  • Als Hochrelief-Medaille in Bronze (Ms 95), Durchm. 65 mm, ca. 175 g. Patiniert. Ein hochwertiges Produkt mit einem besonders hohen Relief durch ein spezielles Herstellungsverfahren. In edlem Etui. (Preis: 99,– Euro).
  • Standard-Medaille in Kupfer-Nickel (CuNi), Durchm. 40 mm; silberfarben glänzend in Etui oder in Medaillenkarte. (Preis: 15,– Euro).
    Preisanpassungen aufgrund von Edelmetall-Preisentwicklungen sind vorbehalten.

Die Medaille finden Sie im Online-Shop der Staatlichen Münzen Baden-Württemberg.

Ein Kurzporträt von Heinrich Hertz finden Sie auf Youtube.

Nach dem bedeutenden Wissenschaftler ist auch eine Stiftung benannt, die den internationalen Austausch unter Forschern fördert.