Münzkabinett Halle feiert seinen 60. Geburtstag

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4. November 2010 – Vor 60 Jahren, am 3. November 1950, begann Hermann Buch (1895-1958) die ersten Münzen in das Inventar des neu geschaffenen „Landesmünzkabinetts Sachsen-Anhalt“ einzutragen. Dieses Jubiläum ist ein guter Anlass, sich an die Geschichte des Landesmünzkabinetts zu erinnern, das wohl die einzige Neubegründung eines Münzkabinetts im 20. Jahrhundert in Deutschland darstellt.

Eingang der Moritzburg, wo das Münzkabinett untergebracht ist. Foto: M*tth.K. / Wikipedia.

Die Intention für die Neubegründung eines Münzkabinetts im Hallenser Museum im Jahr 1950 ergab sich aus den Folgen des 2. Weltkrieges für die Numismatik in Mitteldeutschland. Durch Beschlagnahmungen existierte kein überregional bedeutendes Münzkabinett mehr. Die wissenschaftliche numismatische Forschung war zum Erliegen gekommen. Diesen Zustand beendete die am 19. September 1950 verkündete Gründung des „Landesmünzkabinetts Sachsen-Anhalt“ als selbstständigem Sammlungsbereich in der Staatlichen Galerie Moritzburg Halle. Dem offiziellen Gründungserlass des Ministeriums für Volksbildung folgte am 25. Januar 1951 ein Rundschreiben der Hauptabteilung Kunst und Literatur an die Dezernate für Volksbildung der Stadt- und Kreisräte, in dem die ersten Aufgaben benannt sind.

Dazu gehörten neben der Organisation von Sonderausstellungen und Veröffentlichungen die „zentrale Sicherung und Verwertung der landeseigenen Bestände sowie der aus der Bodenreform angefallenen Münzen, Siegel und Geldsurrogate“ und die „wissenschaftliche Beratung der Münzsammlungen in den Museen des Landes“. Gleichzeitig wurde ausdrücklich die Zusammenarbeit mit der Universität im Hinblick auf die numismatische Ausbildung der Studenten genannt. Die Räte sollten veranlassen, dass „bei allen Neufunden von einzelnen Münzen oder Münzschätzen unmittelbar dem Landesmünzkabinett … Mitteilung gemacht wird.“

Eberhard Mertens, der an der Durchsetzung der Gründung einen nicht zu unterschätzenden Anteil hatte, formulierte 1956 in der ersten Veröffentlichung des Landesmünzkabinetts: „Damit ist endlich ein Institut geschaffen worden, dessen Fehlen immer wieder als eine schmerzliche Lücke empfunden werden musste…. Ja, bedenkt man, dass der Heimatboden der Provinz Sachsen die schönsten und bedeutendsten Münzfunde hergegeben hat… und ihnen doch keine bleibende Stätte in ihrem mitteldeutschen Ursprungsland zu bieten verstand,… so wird man zugeben müssen, dass man hier unersetzlichem Kulturgute der Heimat mit einer vollendeten Verständnislosigkeit gegenüberstand”.

Am 5. November 2010 findet aus diesem Anlaß der III. Hallische Numismatikertag statt.

Das Programm zum Numismatikertag finden Sie hier.

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