19. April 2012 – Vom 31. März bis 4. November 2012 zeigen das Münzkabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Staatlichen Münzsammlung München im Hausmannsturm des Residenzschlosses Dresden Münzen aus Persepolis.
Die von der Staatlichen Münzsammlung München übernommene Ausstellung präsentiert nahezu 200 Münzen der regionalen Herrscher des iranischen Kernlandes, der Landschaft Persis (die heutige Provinz Fars) um das antike Persepolis aus der Zeit der fünf sogenannten „dunklen Jahrhunderte“ vom 3. vorchristlichen bis zum frühen 3. nachchristlichen Jahrhundert. Der weltweit herausragende Bestand geht zum großen Teil auf eine Schenkung zurück.
Persis, Fürst Baydad, Tetradrachme, 1. Hälfte 3. Jh. v. Chr. Vorderseite: Kopf mit Lederhaube, Dm. 29 mm. © Staatliche Münzsammlung München, Foto Hartwig Hotter.
Persepolis, die „Stadt der Perser“, war eine Gründung des achaimenidischen Großkönigs Dareios I. (522-486 v. Chr.). Auf einer ca. 15 ha großen Terrasse errichteten er und seine Nachfolger zahlreiche Paläste und Gebäude, darunter den Audienzsaal (Apadana) mit seinem großartigen Reliefschmuck. Eine von Alexander dem Großen (336-323 v. Chr.) verantwortete Brandlegung führte zu weitreichenden Zerstörungen auf der gesamten Anlage. Dennoch hielten die in der Persis regierenden Herrscher, ohne je selbst ein Großreich begründet zu haben, die alte iranische Tradition am Leben und schufen so die Voraussetzung für die auf dieser Tradition fußende Gründung des neupersischen Reiches der Sasaniden über 500 Jahre später.
Da nur wenige Textpassagen bei griechischen und lateinischen Autoren überliefert sind, kaum archäologische Zeugnisse und nur eine einzige kurze Inschrift vorliegen, bilden die seltenen Münzen mit Abstand die wichtigste Quelle. Sie liefern wichtige Hinweise auf die kulturelle und politische Entwicklung der zentraliranischen Landschaft Persis und erlauben einen Blick in eine weitgehend unbekannte Welt, abseits der vertrauteren griechischen und römischen Antike.
Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen, der im Buchhandel zum Preis von 18 Euro (zzgl. Versand) erworben werden kann.
Nähere Informationen finden Sie auf der Seite der Staatlichen Kunstsammlung Dresden.