Kunst und Krise: Der goldene Käfig

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3. Mai 2012 – Noch bis 19. Mai 2012 ist im KunstBüroBerlin die Ausstellung „Der goldene Käfig“ zu sehen. Wie managt man eine Krise nach der anderen? Trotz nachhaltiger Finanzkrise und deren Auswirkung auf Privatwirtschaft und ganze Staatshaushalte und -systeme produziert die globalisierte Finanzindustrie in unkontrollierbarem Ausmaß Geld, kreiert sie waghalsige Transaktionen und verspielt dabei keine virtuellen Ergebnisse, sondern verursacht weltweit realen Werteverfall.

Jahrtausende war Geld geprägtes Gold und Silber und schien von einen magischem Zauber, doch in der Gegenwart gewinnt vor allem seine virtuelle Form an Bedeutung und lässt sich Kredit aus kaum mehr einem Lebensbereich wegdenken. Mit „Geld“ wird vor allem Handel in Form von „Kauf und Verkauf“ assoziiert, doch vermittelt sich der wertneutrale Begriff Geld durch die Dimensionen „viel“ oder „kein“ inhaltlich in „Reichtum“ oder „Armut“ und entfacht damit Reaktionen wie „Neid“, „Mitleid“ oder „Hass“. Will man folglich das Verhältnis der Menschen zu ihrem Geld beschreiben, öffnet sich ein Universum von moralischen Qualitäten, das nicht nur die Beziehung des Einzelnen darstellt, sondern einem Zeitgeist entspricht.

Welche Währung und welches Wertesystem wird das 21.Jahrhundert benötigen? Und wie greift die Kunst die Fragen nach einem sozialen, ökologischen und ethischen Systemwandel auf?
Das zweiteilige Ausstellungs- und Veranstaltungsprojekt „Der goldene Käfig / The golden cage“ stellt Positionen der Kunst den Perspektiven der Philosophie, der Finanzwelt sowie der Kultur- und Medienwissenschaft gegenüber und hinterfragt deren Reflektion auf politische Entscheidungen, gesellschaftliche Visionen und Utopien.

Ergänzend ermöglichen interaktive Veranstaltungen wie Führungen, KünstlerInnengespräche und Podiumsdiskussionen mit VertreterInnen unterschiedlicher Fachgebiete und Positionen den Meinungs- und Erfahrungsaustausch, z. B. wie gerechtere Zukunftssysteme zu denken, zu leben und zu handeln sind.
Das Projekt wird eine breite Öffentlichkeit an das Thema bzw. Teilaspekte heranzuführen und die Rezeption der mit der Globalisierung einhergehenden Prozesse samt des Einflusses auf deren Gestaltung und Abwicklung erleichtern.

Teilnehmende KünstlerInnen sind: Barton Lidice Benes, Joseph Beuys, Bewegung NURR, Nikolaus Eberstaller, Thomas Eller, Ruth Erdt, Maria Fisahn, Esther Shalev Gerz, Thorsten Goldberg, Jan Henderikse, Elmar Hess, Bruno Jamaica, Peter Kees, Christin Lahr, Marcel Mieth, Michael Najjar, PSJM, Philipp Ruch, Tom Schmelzer, Stephanie Senge, Gil Shachar, Justine Smith, Société Réaliste, Daniel Spoerri, Klaus Staeck, Michael Timpson, Timm Ulrichs, Eva Vuillemin, Petrus Wandrey, George O. Dewitte
Die Ausstellung wird kuratiert von Nicole Loeser, Ruth Martius und Katharina Buncke.

Am 10. Mai 2012 findet um 20 Uhr eine Podiumsdiskussion an der HUMBOLDT-VIADRINA School of Governance, Berlin statt.

Näheres zur Ausstellung und der Sammlung Haupt, aus welcher Exponate stammen finden Sie hier und hier.