Klimt und seine Frauen: „Die Erwartung“

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28. Februar 2013 – Die Münze Österreich hat am 27. Februar eine weitere 50-Euro-Goldmünze in ihrer Reihe „Klimt und seine Frauen“ herausgegeben. Das Motiv „Die Erwartung“ ist ein Detail des berühmten Stoclet-Frieses in Brüssel.

Porträt Gustav Klimts von Josef Anton Trcka, 1914. Quelle: Wikipedia.

Gustav Klimt (1862-1918) gilt als einer der berühmtesten Vertreter des Jugendstils und als jener Künstler, der der kulturellen Entwicklung des 20. Jahrhunderts entscheidende Impulse gab. Gleichzeitig gefeiert und geschmäht wurde er vor allem für seine erotischen Gemälde und die intensive Darstellung von Frauen. Seine Bilder der Weiblichkeit sind immer voller Ästhetik und Empfindung. Man spürt in ihnen förmlich den gefühlvollen Blick, mit dem Klimt die Frauen betrachtete und malte.
Die Serie „Klimt und seine Frauen“ porträtiert fünf Frauen auf kostbaren Goldm  ünzen und stellt sie damit in einen völlig neuen Rahmen. Alle Porträts stammen ursprünglich aus Klimts Werken der „Goldenen Periode“ und wurden von den Graveuren der Münze Österreich AG meisterhaft münzgerecht gestaltet. Damit kann nun jeder einen Klimt sein Eigen nennen und die Porträts der „Goldenen Periode“ erstmals in reinem Gold geprägt bewundern.

Die Wertseite wird von jenem quadratischen Format dominiert, das im Schaffen Gustav Klimts oftmals Verwendung fand. Darin sehen wir einen Ausschnitt des Lebensbaumes.
Dieser ist ein Teil des Wandfrieses aus dem Palais Stoclet in Brüssel und zählt zu den bekanntesten Werken Klimts aus der „Goldenen Periode“. Der Lebensbaum symbolisiert das ewige Leben und übernimmt dabei viele Stilelemente aus der ägyptischen Mythologie.

Teil dieses Wandfrieses, der heute zum UNESCO-Kulturerbe zählt, ist auch die Vorlage für die andere Seite der Münze: „Die Erwartung“. Die detailgetreue Abbildung einer nach rechts blickenden Frau in erwartungsvoller Haltung fasziniert nun nicht mehr nur Kunstliebhaber, sondern auch Sammler.

Entwurf einer Platte aus dem Palais Stoclet in Brüssel; Detail: „Die Erwartung“, 1905-1909. Quelle: Wikipedia.

Die Entwürfe für den Stoclet-Fries, eine seiner ganz großen künstlerischen Leistungen, schuf Gustav Klimt vorrangig in der Villa Oleander am Attersee, seiner Sommerfrische. Dort residierte auch die Familie Flöge, und es gilt als gesichert, dass es Emilie Flöge ist, die Klimt mit der „Erwartung“ im Stoclet-Fries porträtierte. Neben der „Erwartung“ zeigt der Stoclet-Fries auch die „Erfüllung“, ein umschlungenes Liebespaar und damit dasselbe Motiv wie in „Der Kuss“.
Klimt arbeitete selbst gemeinsam mit Künstlern der Wiener Werkstätte an der Umsetzung seiner Entwürfe. Für die monumentale Wanddekoration verwendete man überaus kostbare Materialien wie Gold und Silber. Auch Perlen, Keramik, Glas und Email kamen zum Einsatz.
Der fertige dreiteilige Fries wurde schließlich im Oktober 1912 von Wien nach Brüssel gebracht und im Speisezimmer des Palais Stoclet montiert. Er besteht aus 15 Marmorplatten von je zwei Meter Höhe und einem Meter Breite. Auf jeder Längswand des Speisezimmers sind sieben Platten angebracht, die 15. Platte an der Stirnseite.

Klimt verfügte über detailreiches Wissen der ägyptischen Mystik und Religion. Die symbolhafte Darstellung von ewigem Leben, Sonne, Erde und des Landes Ägypten war zentrales Thema in Klimts monumentaler „Goldener Periode“, die der Zeit ab 1901 zugeordnet wird. In dieser Phase seines künstlerischen Schaffens, in der unter anderem die „Goldene Adele“, der Stoclet-Fries, „Judith II“ sowie „Der Kuss“ entstanden, hatte jede Einzelheit tiefe symbolische Bedeutung.
Die faszinierenden Münzen der Serie „Klimt und seine Frauen“ führen Sie wie durch eine Ausstellung im Miniaturformat. Um die Einheit ihres gemeinsamen Themas zu unterstreichen, zeigt jede der fünf Münzen jeweils einen Buchstaben vom Namen des Künstlers. Nebeneinander liegend bilden sie den Namenszug K-L-I-M-T:

  • 2012 Adele Bloch Bauer: K
  • 2013 „Die Erwartung“: L
  • 2014 „Judith II“: I
  • 2015 Hygieia aus den Fakultätsbildern der Universität Wien: M
  • 2016 „Der Kuss“: T

Mehr Informationen über diese und andere Münzen finden Sie auf der Webseite der Münze Österreich.

Wir berichteten über die neue Serie hier.

Noch heute kann man Klimts Atelier in Wien besuchen, das von dem Verein Gedenkstätte Gustav Klimt betreut wird. Einen Eindruck davon erhalten Sie hier.

Viele Informationen zu Klimt und sein gesamtes Werk stehen frei verfügbar in einem Klimt Online Museum.