Internationales Kolloquium über Fälschungen in Tübingen

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14. März 2013 – Vom 14.11.2013 bis 8.2.2014 veranstaltet das Institut für Klassische Archäologie der Eberhard Karls Universität Tübingen mit seiner Original- und Abgusssammlung sowie der Sammlung antiker Münzen eine Ausstellung zu Nachempfindungen, Nachahmungen und Fälschungen von Antiken bzw. vielmehr noch zur differenzierten Betrachtungsweise der hiermit verbundenen Begrifflichkeiten. In jedem Fall soll der Eigenwert aller Objekte im Sinne einer weit gefassten Bildwissenschaft gewürdigt werden.

Der Besucher wird dabei mit „echten“ Fälschungen, also in Täuschungsabsicht hergestellten Objekten genauso konfrontiert, wie mit Gegenständen, die täuschend echt sein sollten, ohne aber die Fachwelt tatsächlich täuschen zu wollen – deren Anfertigungsgeschichte jedoch in Vergessenheit geriet, weswegen sie später einfach als Fälschung oder zumindest Kopie galten. Ebenso begegnet man in dieser Grauzone einerseits sofort als „neuzeitlich“ erkennbaren Nachempfindungen, andererseits aber auch antiken Erzeugnissen, die aufgrund ihrer Eigentümlichkeiten als Fälschung gelten – obwohl sie lediglich Nachahmungen zeitgleicher, genauso antiker Vorbilder sind. Vielfach stellt diese Problematik die Archäologie vor die schwierige, bisweilen sogar unlösbare Aufgabe, die Echtheit eines Objektes auf sicherer Grundlage zu beurteilen, was nicht selten zu schweren Kontroversen zwischen einzelnen Fachvertretern führt.

Gegen Ende der Ausstellungszeit wird zum 30. bis 31.1.2014 im Schloss Hohentübingen ein Kolloquium stattfinden, das zahlreiche Aspekte dieser Thematik beleuchten soll: Ab wann ist eine Nachahmung eine Fälschung, welche verschiedenen Wege lassen sich in diesem Problembereich anhand bestimmter Objekte nachzeichnen und wo ist die Archäologie möglicherweise zu schnell mit dem Fälschungsvorwurf und -begriff bei der Hand? Die Thematik ist angesichts von weltweiten Produktnachahmungen, Markenpiraterie und Übernahmen der „copy and paste“-Generation von größter Aktualität, weswegen dieser call for papers keine zeitliche und räumliche Einschränkung vorgeben möchte, doch waren natürlich schon die Handwerker der griechisch-römischen Antike mit dem Nachahmen, Nachempfinden und Fälschen von Waren und Kunstwerken aller Arten bestens vertraut.

Das Kolloquium richtet sich an alle Wissenschaftler, die sich mit dieser Problematik beschäftigen bzw. beschäftigen müssen, weil sie an Objekten arbeiten, die es eigentlich nicht geben dürfte oder die in späterer Zeit den Ausgangspunkt einer Nachempfindung/Nachahmung/Fälschung bildeten. Es sind sowohl Beiträge zu bestimmten Objekten und ihrer Geschichte, als auch abstrakte Betrachtungen zur Thematik erwünscht.

Den Teilnehmenden stehen 20 Minuten für ihren Vortrag zur Verfügung, die Konferenzsprachen sind englisch und deutsch.

Anmeldung
Ein kurzes abstract (max. 250 Wörter) des geplanten Vortrages wird bis zum 15.04.2013 an die Kustodin der Tübinger Original- und Abgusssammlung, Dr. K. Zimmer, per E-Mail erbeten, eine Entscheidung über das Programm wird bis zum 15.05.2013 getroffen. Die Veranstalter bemühen sich um die Finanzierung der Reise- und Aufenthaltskosten der Teilnehmer.

Für weitere Informationen und Kontaktdaten besuchen Sie die Seite der Klassischen Archäologie Tübingen.