Herzberger Münzfreunde fertigen Medaille zur Brandenburger Landesausstellung

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von Horst Gutsche

10. Juli 2014 –  Die bisherigen drei sächsischen Landesausstellungen und auch solche des Landes Sachsen-Anhalt waren von Medaillen begleitet worden – warum soll das nicht auch für die Erste Brandenburgische Landesausstellung geschehen? So fragten sich vor einem Jahr die Herzberger Münzfreunde aus dem in der Kreisstadt ansässigen Verein. Eine Zusammenarbeit mit dem Veranstalter der Ausstellung und den Entscheidungsträgern auf verschiedenen Ebenen ist leider nicht zustande gekommen. Eine Prägemedaille der seit 1997 laufenden Serie, bisher für Stadtjubiläen und Ortsfeste des Landkreises Elbe-Elster und auch des Nachbarkreises in Sachsen-Anhalt geschaffen, wird es also für das neuerliche Fest in Doberlug-Kirchhain nicht geben.

Deshalb konnte und wollte der Verein „Herzberger Münzfreunde e. V.“ aber nicht abseits stehen, wenn vielfältige Initiativen seit Monaten und Veranstaltungen der verschiedensten Art die große Ausstellung begleiten.
So hatte man sich, ihrem Thema gerecht werdend, speziell für die monetären Verhältnisse in Sachsen und Preußen der Vergangenheit interessiert und einen Vortrag organisiert, der besonders das Geldwesen in der Grenzregion zwischen den Ländern beleuchtete. Am 21. März hatten über 50 Interessenten aus drei Bundesländern die reich bebilderten Ausführungen eines Berliner Referenten zur einschlägigen Thematik erlebt.

Endlich beteiligen sich die Herzberger Münzfreunde nun auch direkt an der Unterstützung der Brandenburgischen Landesaustellung, indem sie das langlebigste handliche Erinnerungsstück an dieses über Monate laufende Kulturfest vorlegen, gestaltet vom renommierten Dresdener Medaillenkünstler, der auf ein breites anerkanntes Schaffen zurück blickt und auch schon mehrfach für die Herzberger Münzfreunde gearbeitet hat.

Weißmetalllegierung, patiniert/ 103 mm/ 270 g/ Design: Peter-Götz Güttler, Dresden/ Auflage: 50 Stück.

Die Medaille
Auf dem Avers findet sich außer sachlichen Angaben zur Ausstellung und bildlicher Darstellung des Ausstellungsortes verschiedene Symbolik. Dazu gehört neben dem Motto und dem gebrochenen Schriftband vor allem das für die Länder stehende Händepaar.
In zwei Händen verbirgt sich eine besonders tiefe Symbolik für die Beziehungen hier zwischen den Ländern Preußen und Sachsen, die sie im Laufe ihrer Geschichte durchlebt haben. Stünden zwei Fäuste gegeneinander, hieße das Rivalität, Konfrontation, Feindschaft und Krieg mit Unterdrückung und Ausbeutung.
Gefaltete Hände hieße Bitten um Völkerverständigung und Frieden.
Handreichung bzw. hier verschränkte Hände bedeutet Versöhnung, Vergebung, gute Nachbarschaft, Freundschaft, Zusammenarbeit.

Der Text auf dem Revers ist bewusst mehrdeutig interpretierbar:
Mit dem Herzen dabei (bei der Thematik der Ausstellung) sind der Erwerber, die ganze Region mit vielfältigen Begleitveranstaltungen, und die Münzfreunde sind ebenso dabei z. B. durch die Erforschung der monetären Verhältnisse in Sachsen und Preußen, speziell in der Grenzregion.
Der dargestellte sächsische Drittel-Taler von 1754 (links) ist die Schlussmünze des Frauenhorster Schatzfundes, der im Zusammenhang steht mit der Plünderung des Brühlschen Schlosses Grochwitz durch Truppen Friedrichs II. im Jahre 1757 (Siebenjähriger Krieg).
Das Original der preußischen Münze – 2 ½ Silbergroschen von 1843 – (rechts) befindet sich im Turmknauf des Schlosses Doberlug, auch nach der Wiederaufbringung des Knaufs am 28. 08. 2005.
Der Denar mit vier Herzen ist das Logo des Vereins der Herzberger Münzfreunde und steht für eine silberne mittelalterliche Münze der Region, von der wissenschaftlich umstritten ist, ob sie sächsischer Herkunft (Brehna) oder brandenburgisch ist.
Das Herz auf dem Dreieck (für Berg) ist die Symbolik für den Städtenamen, und der Hirsch ist die Wappenfigur von Herzberg (seit Januar 1816 Kreisstadt, heute des Landkreises Elbe-Elster, Sitz des Herausgebers der Medaille).

Anfragen sind zu richten an:
Herzberger Münzfreunde e. V., Richard-König-Straße 37, 04916 Herzberg (Elster).
Kontaktmöglichkeiten bestehen außerdem über www.herzberger-muenzfreunde.de
und über horst@gutsche.org.

Die Brandenburgische Landesausstellung findet vom 7. Juni bis zum 2. November 2014 unter dem Motto „Preußen und Sachsen. Szenen einer Nachbarschaft“ statt. Alle Informationen zur Ausstellung gibt es hier.

Zeitgemäß gibt es sogar einen (höchst amüsanten) Trailer zur Ausstellung: „Wo Preußen Sachsen küsst“ auf YouTube.