Dresdner Medaillen beleuchten Luther und die Reformation

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20. Juli 2017 – Als markanter Wendepunkt der Geschichte gilt die von Martin Luther ausgehende Reformation. Sie steht für den Beginn eines neuen Zeitalters, mit dem der Übergang vom Mittelalter in die Frühe Neuzeit eingeleitet wurde. Das Ringen um das rechte Verständnis der Heiligen Schrift führte in Deutschland und weit über die Grenzen hinaus zum grundlegenden Wandel kirchlicher Strukturen sowie zu weitreichenden gesellschaftspolitischen Veränderungen. 

Hieronymus Magdeburger, Medaille mit dem Bildnis Martin Luthers, 1533, Silber, gegossen. Münzkabinett, © SKD. Foto: Martina Vogel.

Anlässlich des Reformationsjubiläums zeigt das Münzkabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden aus seinen reichen Beständen eine Auswahl von mehr als 140 Medaillen und Gedenkmünzen zu den wichtigsten Protagonisten und Ereignissen dieses weltgeschichtlichen Ereignisses. Dabei wird deutlich, dass die Medaille als ein in der Renaissance entstandenes Medium der bildenden Kunst mit seiner Reproduzierbarkeit und Handlichkeit zur Verbreitung der neuen Lehre wesentlich beitrug.

Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, Herzog Moritz von Sachsen, Landgraf Philipp von Hessen, Doppeltaler auf die Gefangennahme Herzog Heinrichs von Braunschweig, 1545, Silber, geprägt. Münzkabinett, © SKD. Foto: Kathleen Dittrich.

Bereits zu Lebzeiten und bis in die Gegenwart findet sich das Portrait von Martin Luther als der am häufigsten dargestellten Person auf Medaillen überhaupt. Bedeutende Medailleure im deutschsprachigen Raum greifen vielfach auf Vorlagen von Lucas Cranach d. Ä. zurück und stellen sich in den Dienst der Reformation. Neben Luther erscheinen zahlreiche weitere Persönlichkeiten im Medaillenbildnis, darunter sein engster Mitstreiter Philipp Melanchthon oder die Schweizer Reformatoren Huldrych Zwingli und Johannes Calvin. Ferner sind auf den Medaillen und Gedenkmünzen zentrale Ereignisse des Glaubenskampfes im 16. Jahrhundert, Porträts der agierenden Fürsten oder antipäpstliche Propaganda dargestellt. 

Christian Maler, Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen, Medaille auf die erste Säkularfeier der Reformation, 1617, Silber, koloriert. © SKD. Foto: Kathleen Dittrich.

Wie auch in anderen Kunstgattungen verbreiten dabei Inschriften und allegorische Bilder Botschaften im Dienste der Reformation. Im 17. und 18. Jahrhundert findet sich auf den Medaillen eine besonders reiche Bildersprache. Gans und Schwan symbolisieren den auf dem Scheiterhaufen gestorbenen Johannes Hus und Martin Luther als Nachfolger des vorreformatorischen Märtyrers. Als weitere Bilder tauchen Lutherrose, brennende Kerze, Leuchtturm, Fels, Schiff, Buch, Ölzweig und Aarons Blüte wiederholt auf. 

Sebastian Dadler, Medaille auf die erste Jahrhundertfeier der Augsburger Konfession, 1630, Dm 54,2 mm, Silber. Münzkabinett, © SKD. Foto: Nora Henneck.

Ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf den verschiedenen Reformationsjubiläen, die 1617 mit den im albertinischen Sachsen unter Kurfürst Johann Georg I. zur Erinnerung an Luthers Thesenanschlag veranstalteten mehrtägigen Fest eingeleitet werden. Neben diesem entstehen zahlreiche Medaillen auf die Jubiläen anlässlich der Augsburger Konfession 1530 und des Augsburger Religionsfriedens 1555. Noch im 19. Jahrhundert sind die wichtigsten Ereignisse der Reformation auf Medaillen präsent. In dieser Zeit rücken neben der Hundertjahrfeier des Thesenanschlags vor allem Geburts- und Todestag Martin Luthers in den Mittelpunkt. 

Als authentische Zeugnisse aus dem Besitz des bedeutenden Reformators runden der Siegelring und der Deckelbecher aus dem Grünen Gewölbe die Ausstellung in beeindruckender Weise ab.

Mehr über die Ausstellung erfahren Sie hier.

Zur Webseite des Dresdner Münzkabinetts kommen Sie hier.

Und buchstäblich nachgehen können Sie der Reformation und dem Wirken Martin Luthers in Sachsen auf dem „Lutherweg Sachsen“.