Der Erzberg in der Steiermark

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12. April 2010

Die neue 10-Euro-Silbermünze der Münze Österreich

Die Münze Österreich hat in ihrer Reihe „Sagen und Legenden in Österreich“ eine neue 10-Euro-Silbermünze herausgegeben, die dem Erzberg in der Steiermark gewidmet ist. Die Reihe „Sagen und Legenden in Österreich“ versteht sich als Teil einer größeren Reihe zu „Österreich und seinem Volk“. Unter diesem Titel laufen verschiedene, höchst interessante 10-Euro-Silbermünzen-Serien, die Österreichs Kultur und Geschichte zum Inhalt haben. Der Themenbogen spannt sich von Stiften und Klöstern über Schlösser und Burgen bis zu Kunsthandwerk und Regionen & Brauchtum. Die Serie „Sagen und Legenden“ fügt einen weiteren, fantasievollen Aspekt hinzu. Sie wird – nach den Münzen „Der Basilisk“ und „Richard Löwenherz“ – nun mit „Die Entdeckung des Erzberges“ weitergeführt.

Leonsteiner See

Der Wassermann vom Leopoldsteiner See
In der Nähe des Leopoldsteiner Sees, gleich neben der Straße von Eisenerz nach Hieflau, befinden sich der Erzbach und ein kleiner Wassertümpel, die „Schwarze Lacken“. Vor vielen, vielen hundert Jahren – zu König Davids Zeiten soll es gewesen sein – sahen die Leute hier öfters eine seltsame Gestalt, einen Wassermann, aus den Höhlenfluten auftauchen, um sich zu sonnen. Damals glaubte man, dass so ein Wassermann große Schätze besitze. Aus diesem Grund wollten ihn die Leute fangen. Er war aber sehr scheu und glatt wie ein Fisch, mit bloßen Händen daher nicht zu halten. Also griffen die Leute zu einer List.

Die Entdeckung des Erzberges
Eines Morgens, es war ein warmer sonniger Tag, stellten Bauernburschen Braten und Wein ans Ufer. Dann versteckten sie sich und warteten. Nach einer Weile kam der Wassermann tatsächlich aus der Grotte heraus und besah neugierig die Sachen. Schließlich griff er gierig nach dem Braten und trank den Wein dazu. Dann tanzte er eine Weile herum und legte sich danach nieder. Der Wein tat seine Wirkung und der Wassermann schlief fest ein. Als dies die Leute sahen, stürzten sie sich auf den Schlafenden und wickelten ihn in einen mit Pech beschmierten Mantel. Er wachte auf, wehrte sich mit aller Macht, aber es half nichts.
Unter lautem Gejohle führten die Menschen den Wassermann nun talabwärts. Als sie an die Stelle gekommen waren, von welcher man zum ersten Mal den Erzberg erblickt und ein gemauertes Wegkreuz steht, wollte der Wassermann nicht mehr weiter. Er sträubte sich, drohte, jammerte und bot hohe Geschenke für seine Freilassung an. „Lass hören, was du uns bieten kannst!“ sagten die Bergbewohner. Und der Wassermann sprach: „Wählet einen goldenen Fuß, ein silbernes Herz oder einen eisernen Hut! Gold aber währt nur kurze Zeit, Silber nicht lange, Eisen jedoch soll ewig dauern! Wählet nun!“ Da riefen die Bergbewohner: „Den eisernen Hut wollen wir haben!“ Nun zeigte der Wassermann auf den Erzberg und sprach: „Seht, dort steht er: Dieser Berg wird euch Eisen für immer geben!“ Daraufhin brachten ihn die Leute wieder zur Grotte zurück und er verschwand in der dunklen Flut. Die Erde bebte, das Wasser rauschte gewaltig und wurde blutrot. Die Menschen liefen erschrocken davon, der Wassermann aber zeigte sich nie wieder – weder in jener Grotte noch im Leopoldsteiner See. Das Versprechen des Wassermannes – „… Eisen auf immerdar …“ – aber bewahrheitete sich. Das schier unerschöpfliche Eisenerz des Berges wurde zum Segen des Landes Steiermark.

Der Erzberg

Mehr als 2.000 Jahre Bergbau, Kultur und Technik prägten das Gesicht des sagenumwobenen Erzberges. Die markante Pyramidenform entstand ab 1890, als der stufenförmige Tagebau eingeführt wurde. Sprengungen am Erzberg zählten von Anfang an zu den besonderen Attraktionen für die Besucher. Heute kann man in der „Erlebniswelt Schaubergwerk“ das unterirdische Labyrinth besuchen und die Arbeitswelt der Knappen kennenlernen.
Wer eine Sprengung nicht nur im Internet erleben will, kann ab dem 1. Mai wieder jeden Donnerstag nach Voranmeldung live dabei sein.

Ausgabetag: 14. April 2010; Entwurf: Th. Pesendorfer / H. Andexlinger; Nominal: 10 Euro; Durchmesser: 32 mm; Feingewicht: 16 g Ag; Legierung: 925 Silber, 75 Kupfer; Auflage: PP – max. 40.000 / Hgh. – max. 30.000 / NP – max. 130.000

Die neue Silbermünze zeigt eine Bergwerkszene, die einen Teil des Geschehens der Sage zur Entdeckung des steirischen Erzberges zum Inhalt hat. Im Vordergrund sind in Anlehnung an historische Vorbilder zwei Bergknappen bei der Erzgewinnung dargestellt. Der Bergmann auf der linken Seite der Münze befördert mit einem Grubenhunt Erz aus dem Bergwerksstollen, jener auf der gegenüberliegenden Seite schlägt mit Eisen und Schlägel erzhaltiges Gestein aus dem Fels. Im Hintergrund, von Bäumen umgeben, ist der steirische Erzberg in stilisierter Form dargestellt. Das Wort „ERZBERG“ ist in ein geschwungenes Schriftband im oberen Teil der Münze eingearbeitet.
Auf der zweiten Münzseite ist ein Wassermann schlafend dargestellt. Sein Körper erstreckt sich vom linken bis zum rechten Münzrand. Ihm vorgelagert befindet sich das Ufer eines Sees. Hinter dem Wassermann, teilweise durch Büsche getrennt sind zwei Männer abgebildet, die sich dem Wassermann nähern. Einer von ihnen hält einen mit Pech bestrichenen Mantel für die Gefangennahme bereit. Zwischen den beiden Männern und dem Münzrand ist der Schriftzug „Entdeckung des Erzberges“ angebracht.