Bernhard Weisser erhält den GIG-Ehrenpreis

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11. Juli 2013 – Die Gesellschaft für Numismatik und Geldgeschichte verleiht jedes Jahr ihren Ehrenpreis an Numismatiker, die sich um das Münzsammeln und die Numismatik verdient gemacht haben. Dieses Jahr erhält Dr. Bernhard Weisser den Ehrenpreis der GIG.

Dr. Bernhard Weisser ist durch seine Position als Kurator für antike Münzen im Münzkabinett der Staatlichen Museen in Berlin sozusagen von Amts wegen Ansprechpartner aller Wissenschaftler, die im Bereich der antiken Numismatik forschen. Von ihm wird erwartet, dass er sich selbst an Forschungsprojekten beteiligt und an der Humboldt-Universität von Berlin Studenten in der Numismatik unterrichtet. Vielen Numismatikern würden diese Aufgaben – natürlich neben der eigentlichen Sammlungsverwaltung – völlig ausreichen. Bei Bernhard Weisser aber fängt es dann erst richtig an. Er hat in den letzten fast zwei Jahrzehnten Wissenschaftler und Laien einander näher gebracht und die Numismatik in der Berliner Museumswelt als gleichberechtigte Disziplin etabliert.

Geboren im Jahre 1964 in Göttingen, entschied sich Bernhard Weisser nach seinem Abitur für ein Studium der Klassischen Archäologie, Alten Geschichte und Ur- und Frühgeschichte. Bereits während seines Studiums sammelte er Grabungserfahrung und lernte verschiedene Universitäten kennen, so studierte er in Göttingen, Köln, München und Athen.

Es war ein Glücksfall für die Numismatik, als Bernhard Weisser sich 1996 – nach der Promotion und der Rückkehr von einer mit Hilfe des Reisestipendiums des DAI finanzierten Rundreise durch die antike Welt – als Numismatiker für den Fachbereich „Antike“ bei den Staatlichen Museen in Berlin bewarb. Dort nämlich hatte man die Ausrichtung des XII. Internationalen Numismatischen Kongresses zugesagt, was bedeutete, dass die ersten Aufgaben von Bernhard Weisser in Berlin weniger numismatisch als vielmehr organisatorisch sein würden. Er überraschte damals alle, die ihn kannten, mit der natürlichen Professionalität und der Diplomatie, mit der er diese doch recht schwierige Aufgabe erledigte. Dieser internationale Kongress machte Bernhard Weisser auf Anhieb in der wissenschaftlichen Welt bekannt. Er verschaffte ihm ein weit verzweigtes akademisches Netzwerk, das der Preisträger souverän zu benutzen weiß, wenn es im Sinne der Numismatik etwas zu erreichen gilt.

Von Anfang an arbeitete Bernhard Weisser eng mit Münzsammlern zusammen, um einen breiten Kreis von Unterstützern für das Berliner Münzkabinett zu erhalten. Er engagierte sich bei der Numismatischen Gesellschaft zu Berlin, war Sprecher des Freundeskreis Antike Münzen und ist heute Sprecher des Freundeskreis Medaillenkunst. Daneben lehnte es Bernhard Weisser nie ab, wenn es darum ging, ein Sammlertreffen mit einem Vortrag zu bereichern. So wurde er zu einer wohl bekannten Figur in der Welt des Münzsammelns.

Seine größte Leistung aber war es, das wichtigste Medium des Berliner Münzkabinetts auf den Weg zu bringen, den Interaktiven Katalog im Internet. Aufgewachsen in der neuen Medienwelt war er in der Lage, die Wichtigkeit eines solchen Projekts abschätzen zu können. Seine feine Diplomatie und seine sture Beharrlichkeit halfen ihm, den Interaktiven Katalog Wirklichkeit werden zu lassen. Heute verschafft dieser Internetauftritt dem Münzkabinett eine völlig neue Position in der Berliner Museenlandschaft. Hatte die Numismatik früher eher im Schatten der Publikumsmagneten gestanden, müssen heute selbst Konkurrenten zugeben, dass das Münzkabinett im virtuellen Raum die meisten „Besuche“ für sich verbuchen kann.
Es ist also eine verdiente Ehre, dass Bernhard Weisser 2009 zum stellvertretenden Direktor des Berliner Münzkabinetts ernannt wurde.

Bernhard Weisser hat noch viel mehr für die Numismatik getan, als hier in den paar Zeilen subsummiert werden kann. Er ist einer, der Projekte auf den Weg bringt. Der sich begeistert für die Ideen anderer einsetzen kann, wenn er sie als gut empfindet. Der sich neidlos mit Kollegen freut, wenn sie etwas für die Numismatik geschafft haben. Bernhard Weisser gehört zu den menschlich liebenswertesten Gestalten der Numismatik. Die MünzenWoche freut sich sehr, dass er mit dieser Auszeichnung bedacht wurde, und gratuliert herzlich.

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